Friedenstafel 2015: Mitmachaktionen für Gäste
NÜRNBERG (pm/nf) - Zwei Mitmachaktionen werben bei der Friedenstafel am Sonntag, 27. September 2015, für faire Produktionsbedingungen in der Textilindustrie. Gemeinsam mit dem Menschenrechtsbüro ruft die Nürnberger Textilkünstlerin Heidi Drahota Besucherinnen und Besucher auf, ein Stück Stoff mitzubringen, das Teil eines Gesamtkunstwerks wird. Unter dem Motto „Tatorte des unfairen Handels“ informieren zudem das „Fenster zur Welt“, der „Lorenzer Laden“ und die „Mission Eine Welt“ über die Missstände in der Branche. Die Aktionen finden am Hallplatz vor dem City-Point zwischen 13 und 16 Uhr statt.
Der Einsturz des Rana Plaza Gebäudes, der schwerste Fabrikunfall in der Geschichte Bangladeschs, hat das Bewusstsein für menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilbranche Südostasiens auch in Deutschland geschärft. Der diesjährige Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises, Amirul Haque Amin, setzt sich seit 30 Jahren für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen ein, die in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch tätig sind.
Die Nähaktion der Textilkünstlerin Heidi Drahota will hier ein Zeichen setzen: Die von Besuchern der Friedestafel mitgebrachten Stoffstücke verarbeitet sie zu einem Kunstwerk. Die Stoffe dürfen gerne von persönlicher Bedeutung sein. Zudem dürfen kurze Gedanken oder Schlagworte zu den Menschenrechten im Allgemeinen und zur Thematik der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie im Besonderen auf Zettel geschrieben und an den mitgebrachten Stoffstücken befestigt werden, diese werden dann von der Künstlerin aufgestickt. Unterstützt wird die Aktion von der Firma Nähmaschinen Lange.
Auch „Fenster zur Welt“, „Lorenzer Laden“ und „Mission Eine Welt“ beteiligen sich mit einer Mitmachaktion an der Friedenstafel 2015: Wieso liegt dort ein T-Shirt auf dem Boden? Welches Verbrechen wurde begangen und wer wird mit Haftbefehl gesucht? Mit fiktiven Tatorten und Haftbefehlen machen die Nürnberger Weltläden auf Missstände in der Produktion von Kleidung aufmerksam: Bei der Herstellung von Textilien kommt es immer wieder zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Das betrifft auch deutsche Unternehmen, die direkt oder indirekt daran beteiligt sind oder davon sogar profitieren. Bislang gibt es keine verbindlichen menschenrechtlichen Verpflichtungen für Unternehmen und es ist kaum möglich, sie bei Menschenrechtsverstößen oder Umweltschäden haftbar zu machen.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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