Erster Blick auf das Römerboot der Universität Erlangen-Nürnberg!

FAU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Joachim Hornegger und FAU-Kanzler a.D. (1988-2014) Thomas Schöck mit Holzhammer und Hobel am Rumpf des Römerbootes. Foto: © Peter Maskow
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  • FAU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Joachim Hornegger und FAU-Kanzler a.D. (1988-2014) Thomas Schöck mit Holzhammer und Hobel am Rumpf des Römerbootes. Foto: © Peter Maskow
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ERLANGEN (mask) – Es ist eines der spannendsten Projekte, das die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU, 40.000 Studenten) derzeit betreibt: der Nachbau eines römischen Patrouillen- und Geleitzugbootes. Jetzt der erste Blick auf das Boot!

Im großen Zelt am Sportplatz an der Hartmannstraße in Erlangen fliegen die Späne: Zwei Dutzend Studenten und Mitstreiter bohren, sägen, hämmern. Der Rumpf ist schon fast fertig, die Spanten stehen. Vorbild für das, was hier entsteht, sind zwei römische Boots-Wracks, die in den 1990er Jahren in Oberstimm bei Ingolstadt entdeckt wurden und in Manching ausgestellt sind. Etwa aus der Zeit ums Jahr 100 nach Christus.

Warum bauen die das?

Als die Römer Germanien eroberten, gab es keine Straßen. Truppen, Waren, Nachrichten – alles konnte nur per Schiff in die wilden Gebiete des Nordens transportiert werden. "Die Autobahnen von damals", so Projektleiter und Althistoriker Prof. Dr. Boris Dreyer. Doch wie genau waren römische Schiffe – oder besser: Boote – beschaffen? Woraus waren sie gemacht? Mit welcher Technik wurden sie bewegt? Antworten auf diese Fragen sind zum Teil überliefert – doch wie fühlte sich das in der Realität an? Dem wollen Dreyer, seine Studenten, FAU-Forscher, Schülerinnen und Schülern und Freiwillige auf die Spur kommen.

Das Boot (bis zu 20 Ruderer, Top-Speed: sechs Knoten, das sind etwa 11 km/h) nennen sie „Fridericiana Alexandrina (Navis)“ – kurz: FAN. Technische Daten: 16 Meter lang, 2,70 Meter breit, 70 Zentimeter Tiefgang. "Damit wollen wir auf der Donau fahren bis zum Schwarzen Meer", kündigt Dreyer an. Und: "So etwas wird es die nächsten 50 Jahre nicht mehr geben!"
Universitäts-Präsident Prof. Dr.-Ing. Joachim Hornegger ist stolz: "Dieses Projekt steht symbolisch für die Vielfalt der FAU. Wir werden das Boot für Lehrzwecke verwenden, es wird aber auch für die ganze Region erfahrbar sein, es wird Mitfahrten geben." Hornegger: "Wenn es fertig ist, werde ich es mir nicht nehmen lassen, auch zum Ruder zu greifen!"

Zu Wasser gelassen werden soll das Boot im Jahr 2018 – dann macht sich die FAU damit selbst ein Geschenk: sie feiert 275. Geburtstag.

Autor:

Peter Maskow aus Nürnberg

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