Live zugeschaltet: Edward Snowden forderte in Nürnberg ,,Grundrecht auf Datenschutz"

Edward Snowden polarisiert. Kürzlich war der Whistleblower via Google Hangout bei der IT-Sicherheitsmesse it-sa live aus Moskau zugeschaltet. | Foto: obx-news/NürnbergMesse
  • Edward Snowden polarisiert. Kürzlich war der Whistleblower via Google Hangout bei der IT-Sicherheitsmesse it-sa live aus Moskau zugeschaltet.
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Nürnberger IT-Sicherheitsmesse 2015 endet mit Rekordzahlen: Zweistelliges Wachstum bei Fachbesuchern und Ausstellern

NÜRNBERG (obx/nf) - Sein Auftritt war mit Spannung erwartet worden: Der Whistleblower Edward Snowden hat gestern (8. Oktober 2015) zum Abschluss der Nürnberger IT-Sicherheitsmesse it-sa erstmals einen Vortrag in Deutschland gehalten - zumindest virtuell. Snowden, der die illegalen Spionageaktivitäten amerikanischer und britischer Geheimdienste offenlegte, war aus seinem Moskauer Exil zugeschaltet.

Seine mehrfach von Applaus unterbrochene Rede war ein flammendes Plädoyer für ein ,,Grundrecht auf Datenschutz". Er appellierte an seine Zuhörer auf dem Nürnberger Messegelände, mehr Druck auf die Regierungen in Europa auszuüben und dieses Grundrecht einzufordern.

Die Sicherheit persönlicher Daten ist nach Snowdens Worten der Schlüssel dafür, wie sich die Welt zukünftig entwickelt. So würde niemand ein selbstfahrendes Auto kaufen, wenn dieses gehackt und damit ,,ferngesteuert" werden könne, sagte er via Live-Schalte. Die Bedeutung der IT-Sicherheit werde in den nächsten Jahren deshalb weiter zunehmen, prophezeite der 32-jährige ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter, der seit zwei Jahren in Russland Asyl genießt.

Snowden sieht insbesondere im Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dieser Woche einen ,,Weckruf" für die gesamte Wirtschaft, ihre sensiblen Daten besser zu schützen. Das Gericht in Strassburg hatte in dieser Woche entschieden, dass persönliche Daten europäischer Internet-Nutzer in den USA nicht ausreichend vor dem Zugriff staatlicher Behörden geschützt seien (Safe-Harbor-Abkommen). Die zunehmende Bedeutung der IT-Sicherheit bescherte dem Nürnberger Branchentreff in diesem Jahr neue Rekorde: Die Zahl der Fachbesucher stieg an den drei Veranstaltungstagen nach Zahlen der NürnbergMesse um über 20 Prozent auf rund 9.000 (2014: rund 7.400), die Zahl der Aussteller um rund 10 Prozent auf 428 (2014: 385). Die it-sa zählt damit zu den weltweit wichtigsten Messen zum Thema IT-Security und ist in Europa führend.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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