Seit über dreißig Jahren stand es bei den Nürnberger Symphonikern nicht mehr auf dem Programm, und auch sonst wird es eher selten aufgeführt - das Konzert für die linke Hand von Maurice Ravel, für den seit dem 1. Weltkrieg einarmigen Wiener Pianisten Paul Wittgenstein. In zeitlicher Nachbarschaft zum Bolero komponiert, ist es ein faszinierendes Werk - pompös erhaben, dramatisch dunkel, tragisch groß. Und es ist eine echte Herausforderung für den Pianisten, der dem Klavier Wirkungen zu entlocken hat, als würde es mit beiden Händen gespielt. Bei den Nürnberger Symphonikern bewältigt diese Herausforderung ein gefeierter Nachwuchsstar mit links: Denis Kozhukhin, 1986 in Nischni Nowgorod geboren, 2006 Preisträger beim Klavierwettbewerb in Leeds, 2010 Sieger des Reine-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel und seither in den internationalen Konzertsälen unterwegs. Wie der Solist kommen die beiden anderen Werke des Abends aus Russland: ergreifende, erst kürzlich wiederentdeckte Musik des jungen Strawinsky und die zu Herzen gehende 2. Symphonie des Spätromantikers Wassilij Kalinnikow.
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