NÜRNBERG (pm/nf) - Das Memorium Nürnberger Prozesse zeigt in Kooperation mit dem Mobilen Kino e.V. den deutsch-österreichischen Film „Das radikal Böse“ im Schwurgerichtssaal. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Filmproduzenten Wolfgang Richter statt, das von Andrea Kuhn, Direktorin des Nürnberger Menschenrechtsfilmfestivals NIHRFF, moderiert wird.
Der ab 12 Jahren freigegebene Film aus dem Jahr 2014 dauert 96 Minuten und beginnt am Sonntag, 6. April 2014, um 19 Uhr im Saal 600, Bärenschanzstraße 72. Die Dauerausstellung des Memoriums hat an diesem Tag eine verlängerte Öffnungszeit bis 18.45 Uhr. Einlass in den Saal ist um 18.30 Uhr.
Mit „Das radikal Böse“ ist dem österreichischen Regisseur Stefan Ruzowitzky ein beeindruckender Film-Essay gelungen, der sich auf die Suche nach den Ursachen des Bösen macht. Anhand von nachgesprochenen Protokollen, Tagebuchaufzeichnungen und Briefen erzählt er von der systematischen Erschießung jüdischer Zivilisten durch deutsche Einsatzgruppen in Osteuropa.
Wie werden aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder? Warum töten ehrbare Familienväter Tag für Tag, jahrelang, Frauen, Kinder und Babys? Warum verweigerten so wenige den Befehl, obwohl es ihnen freigestellt war? Mit nachgespielten Szenen, ergänzt mit historischen Aufnahmen, den Aussagen renommierter Forscher wie Père Desbois, Christopher Browning oder Robert Jay Lifton und den überraschenden Ergebnissen psychologischer Experimente führt der Film hin zu „dem radikal Bösen“, einer Blaupause des Genozid.
Stefan Ruzowitzky führte bei zahlreichen von Kritikern hochgelobten Filmen Regie, darunter „Die Siebtelbauern“ und der deutsche Thriller „Anatomie“. Für sein KZ-Drama „Die Fälscher“ wurde er 2008 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
In Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg ermöglicht das Memorium Nürnberger Prozesse zudem eine Schulvorstellung für mehrere Klassen der Beruflichen Schule 11 in Nürnberg. Weitere Schulvorstellungen zu individuellen Terminen bietet das Casablanca Kino in der Nürnberger Südstadt an.
Der Eintritt kostet 3 Euro pro Person. Karten können unter Telefon 09 11 / 3 21-7 93 72 sowie per Mail an memorium@stadt.nuernberg.de reserviert werden. Reservierte Karten müssen am Veranstaltungstag zwischen 18 und 18.30 Uhr an der Kasse des Memoriums Nürnberger Prozesse abgeholt werden.
www.dasradikalboese.wfilm.de
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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