„Bruder Alltag, Schwester Mythe“
ERLANGEN (pm/mue) - Jürgen Höritzsch ist nicht nur Maler, sondern auch ein herausragender Grafiker. Im zu Ehren präsentiert der Kunstverein Erlangen vom 28. Mai bis 14. Juni eine Ausstellung unter dem Titel „Bruder Alltag, Schwester Mythe“ – Radierungen.
Gerade heute, wo Freiheit und erzwungene Novität in der Kunst handwerkliches Können zur Sekundärtugend degradieren, sind handwerklich perfekte Druckgrafiken fast schon Rarität. Wohl nirgends aber zeigt sich das schöpferische Potential eines Künstlers deutlicher als in der vollständigen Symbiose von Kunst und Handwerklichkeit. Schon seit Jahrzehnten experimentiert Jürgen Höritzsch im Bereich der Druckgrafik, speziell der Radierung, mit Forschergeist. Kunsthistorikerin Brigitta Milde (Kunstsammlungen Chemnitz) brachte es einst auf den Punkt: „Dieser Künstler genießt den Umgang mit dem Material seiner Kunst, seine Radierungen repräsentieren einen komplexen Werkprozess von erstaunlicher Souveränität. Mit Recht genießt Jürgen Höritzsch ... den Ruf eines ausgewiesenen Radierers, zieht er doch alle Register der Technik und experimentiert nicht nur während der Bearbeitung der Platte, sondern auch noch während des Drucks. ... So entwickelt dieser Künstler aus dem Wechselspiel von künstlerischer Konzeption und technischer Variation, Planung und Spiel seine Ausdrucksmittel, die immer mehr sichtbar machen, als nur ein Motiv.“
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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