Die Energiewende meistern
Erlanger Bürgerinnen und Bürger diskutieren mit Experten
ERLANGEN - Fukushima nicht vergessen: Die Energiewende, die vor zwei Jahren von allen größerem politischen Parteien in Berlin befürwortet worden ist, muss in den nächsten Jahren auf lokaler Ebene in die Praxis umgesetzt werden.
Hintergrund: Die Bayerische Staatsregierung will bis zum Jahre 2021 fünfzig Prozent des Stromverbrauchs aus heimischen erneuerbaren Energiequellen decken, im letzten Jahr waren es bereits fünfunddreißig Prozent. SPD-OB-Kandidat Dr. Florian Janik hatte die Erlanger Bevölkerung bei einer Veranstaltung aufgefordert, über das „Wie“ des Umbaus der Energieversorgung in ihrer Stadt mitzudiskutieren.
„Früher hat beispielsweise eine Ziegelei nachts mit billigen Strom gearbeitet, heute ist manchmal bei sonnigem Wetter mittags die kostengünstigste Zeit“, erklärte Wolfgang Geus von der ESTW, in der Diskussionveranstaltung dem zahlreich erschienenen Publikum. Der Vorstandsvorsitzende der Erlanger Stadtwerke AG machte damit in seinem Impulsreferat gleich auf eines der Hauptprobleme der momentan Stromerzeugung aufmerksam. Die Netzstabilität stehe durch die zum Teil sehr schwankenden Einspeisemengen der erneuerbaren Enegien, wie Windkraft und Photovoltaik, auf wackeligen Beinen. Strom aus Wasserkraft und Biomasse könnten bedarfsgerecht erzeugt werden, reichten aber zur Deckung nicht aus. Um das Problem der starken Schwankungen in den Griff zu bekommen, müsse in den nächsten Jahren der Netzausbau vorangetrieben und intelligente Speichertechnologien entwickelt werden. Mit dem von vielen Befürwortern der Energiewende favourisierte „Power-to-Gas-Konzept“ biete sich eine Lösung an, da in Bayern bereits ein weitverzweigtes Gasnetz vorhanden sei.
Überschüssiger aus Sonne und Wind erzeugter Strom könne inzwischen in Methan umgewandelt, relativ einfach gespeichert, ins Erdgasnetz eingespeist und weitertranspotiert werden. Auch wenn die Power-to-Gas-Idee eine kostengünstige Lösung sei, der Umbau der Energieversorgung koste Geld. Der Strompreis sei in den letzten Jahren bereits deutlich gestiegen, der Anteil von diversen Umlagen, Steuern und Abgaben liegt bereits bei über fünfzig Prozent. Damit die finanzielle Hauptlast nicht von den Erlanger Stadtwerken getragen werden müsse, sprach sich Dr. Florian Janik dafür aus, Zuschüsse für Zinsen und Tilgung von Krediten aus der Stadtkasse gewähren.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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