Erlanger Polizei meldet Ermittlungserfolge
Fahrraddieben auf der Spur
ERLANGEN (mue) - Fahrraddiebe haben es in Erlangen immer schwerer. Wie Jochen Blum von der örtlichen Polizeiinspektion berichtet, sind die Zahlen im Zeitraum 1994 bis 2021 kontinuierlich gesunken: von 1.066 auf 513 registrierte Fälle.
Der Polizeihauptkommissar sieht dafür mehrere Gründe. Zum einen war in der Zeit seit 2019 die so genannte Corona-Delle zu verzeichnen. Blum: „Auch potentielle Fahrraddiebe hatten während des Lockdowns Ausgangssperre.“ Zum anderen werden die Leute einfach vorsichtiger, was nicht zuletzt auch in immer besserer Sicherung der Fahrräder zum Ausdruck kommt. Und schließlich meldet die Erlanger Polizei auch Ermittlungserfolge: „Haben wir Mitte der 1990-er Jahre noch eine Aufklärungsquote von rund 10 Prozent verzeichnet, so waren es Anfang der 2000-er bereits 20 und im Jahre 2011 sogar 28,5 Prozent“, so Blum. Zwar sei die Zahl dann wieder etwas gesunken, habe sich jedoch mittlerweile auf zirka 20 Prozent eingepegelt. Jeder fünfte Fall wird also aufgeklärt.
Empfindliche Strafen drohen
Unterschieden wird generell zwischen schwerem Fahrraddiebstahl (Rad war versperrt / ca. 90 Prozent erfasste Fälle) und einfachem Diebstahl (Rad unversperrt, ca. 10 Prozent). Jochen Blum: „Diebe schlagen zu jeder Tages- und Nachtzeit zu, und auch die Jahreszeit spielt statistisch keine nennenswerte Rolle.“ Die Strafen für Fahrradiebstahl sind dagegen sehr wohl nennenswert: Einfache Fälle können Geldstrafen sowie bis zu fünf Jahre Haft nach sich ziehen, schwere Fälle werden neben Geldstrafen sogar mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet.
Die Aufklärung der Diebstähle stützt sich im Großen und Ganzen auf drei Säulen. Einerseits gibt es „Zufallstreffer“, bei denen im Rahmen ganz normaler Verkehrskontrollen und damit einhergehenden Überprüfungen gestohlene Fahrräder sichergestellt werden können. Des weiteren werden übers Jahr verteilt gezielte Schwerpunktaktionen durchgeführt. „Diese erstrecken sich dann mit vergleichsweise hohem Personalaufwand über das ganze Stadtgebiet – wobei wir allerdings nicht jeden Radfahrer kontrollieren, sondern nur diejenigen, die uns aus irgend einem Grund verdächtig erscheinen“, erklärt Jochen Blum. Und schließlich gibt es noch gezielte Ermittlungen, die nicht selten zur Aufklärung ganzer Diebstahl-Serien führen, wie ein Beispiel aus dem Jahr 2021 zeigt. Damals wurden im Stadt-Osten über einen Zeitraum von drei Monaten bevorzugt E-Bikes gestohlen; Ende März wurde dann ein Transporter mit Anhänger bei der versuchten Ausreise nach Tschechien gestoppt. Und man wurde fündig: Versteckt unter Altreifen kamen zwölf E-Bikes zum Vorschein, die nachweislich alle einen Tag vorher in Erlangen gestohlen worden waren. Es stellte sich heraus, dass es sich bei den Dieben um eine professionelle Bande aus Osteuropa handelte – den drei Männern konnten in der Folge noch weitere 40 Fälle des Diebstahls von ausnahmslos hochwertigen Fahrrädern nachgewiesen werden. Der verursachte Gesamtschaden belief sich auf zirka 70.000 Euro, die Diebe wurden jeweils zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Auch Prävention ist wichtig
Um Fahrraddieben Einhalt zu gebieten, sind neben erfolgreicher Polizeiarbeit auch präventive Maßnahmen hilfreich. Jochen Blum empfiehlt, sein Rad immer zu sichern, auch wenn man nur mal eben für fünf Minuten in ein Geschäft geht. „Auch Gelegenheit macht Diebe“, so der Ermittler. Zudem sollte man sich beim Kauf die Rahmennummer notieren und sein Rad mit einem GPS-Tracker versehen, den es günstig gibt und der sich versteckt anbringen lässt. Last but not least bietet die Erlanger Polizei kostenlose Fahrrad-Registrierungen an. Ein Termin hierfür ist nicht nötig: Man kann jederzeit – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche – zur PI Erlangen in der Schornbaumstraße 11 kommen.
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TIPP: Fahrraddiebstahl ist in der Regel über die eigene Hausratsversicherung abgedeckt. Im Zweifelsfall sollte man seine Versicherungsgesellschaft gezielt auf diese Leistung ansprechen.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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