Trotz Engstellen kann die Straßenbahn durch Herzogenaurach fahren
ERLANGEN/HÖCHSTADT (pm/nf) - Wie genau könnte die Stadt-Umland-Bahn (StUB) in Herzogenaurach durch die Straße Zum Flughafen fahren und wie durch die Rathgeberstraße? Darum ging es bei der zweiten Ortsbegehung im Rahmen des StUB-Dialog-Forums.
Beide Varianten sind bereits baulich ausgearbeitet. Dazu kommen weitere Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung. Rund 100 Interessierte machten sich selbst ein Bild und befragten Planer und Verantwortliche des StUB-Zweckverbandes bei der Begehung beider Trassenvarianten.Bereits in der ursprünglichen StUB-Planung von 1993 wurde eine Trasse durch die Straße Zum Flughafen und die Bahnhofstraße vorgesehen. Die Möglichkeit einer Anbindung des Schaeffler-Osttores führte dazu, dass alternativ eine Führung durch die Rathgeberstraße und entlang der Hans- Maier-Straße ins Spiel kam. Beide Varianten werden derzeit von der VCDB VerkehrsConsult Dresden- Berlin GmbH im Auftrag des Zweckverbandes untersucht und verglichen. In den nächsten Wochen wird die Bewertung vorgenommen.
Bei der Begehung der beiden ausgearbeiteten Trassen wurde den Teilnehmern die Komplexität des Projektes vor Augen geführt, denn beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. In der Straße Zum Flughafen gibt es zwei Engpässe, die voraussichtlich durch eine Gleisverschlingung mit Ampel zu meistern sind. Die Rathgeberstraße führt dagegen relativ geradlinig Richtung Schaeffler, dafür ist diese Variante etwas länger. Über eine neu zu bauende Aurach-Brücke ginge es in die Querung der Hans-Maier-Straße. Das Landschaftsschutz- und Überschwemmungsgebiet entlang der Aurach verhindert, dass die Trasse nördlich der Hans-Maier-Straße entlangführen kann. Deshalb müsste die StUB eingleisig neben dem Schaeffler-Parkhaus an der Hans-Maier-Straße fahren, was nach Angaben des Technischen Leiters der StUB Florian Gräf jedoch durch den Fahrplan beherrschbar ist.
Eingereichte Alternativen werden derzeit untersucht
Zur Diskussion kam es über die Behandlung von eingereichten Alternativen, wie die Reaktivierung der Aurachtalbahn, oder eine Trassenführung durch das Lohhof-Gebiet. Der Sorge, dass diese nicht entsprechend verfolgt würden, widersprach Herzogenaurachs Erster Bürgermeister Dr. German Hacker, der zugleich stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes ist. Richtig sei, dass alle Vorschläge von Fachleuten anhand eines transparenten Kriterienkataloges geprüft würden. Die nötigen Daten dafür werden derzeit ebenfalls erhoben und ausgewertet. Sollte sich eine der Alternativen als vielversprechend herausstellen, werde es eine weitere Ortsbegehung geben, versprach StUB-Geschäftsleiter Daniel Große-Verspohl.
Weitere Fragen beantwortete vor allem Florian Gräf. Er erklärte, dass eine elastische Lagerung der Gleise dafür sorgt, dass Schwingungen kaum entstehen und die Sorge von Resonanzen in anliegenden Gebäuden unbegründet seien. Auch kritische Punkte wie wegfallende Parkplätze am Straßenrand räumte er offen ein. Diese Art der Diskussion wurde von den Teilnehmern wertgeschätzt, von denen viele bis zum Schluss der Veranstaltung blieben.Die nächste Ortsbegehung im Rahmen der StUB-Lokalforen ist am 21. März um 17 Uhr in Erlangen geplant. Dann geht es um die Frage, wie die StUB die Regnitz queren kann.
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