Zweckverband Stadt-Umland-Bahn „ausgebremst“

Schienenfahrzeuge können den Straßenverkehr (somit auch die Umwelt) in der Stadt und auf dem Land  entlasten und die Infrastruktur stärken. Symbolbild: © eyetronic/Fotolia.com
3Bilder
  • Schienenfahrzeuge können den Straßenverkehr (somit auch die Umwelt) in der Stadt und auf dem Land entlasten und die Infrastruktur stärken. Symbolbild: © eyetronic/Fotolia.com
  • hochgeladen von Uwe Müller

ERLANGEN (mue) - Die CSU-Stadtratsfraktion hat sich klar gegen die Gründung eines Zweckverbandes Stadt-Umland-Bahn (StUB) ausgesprochen.


Dies, so wurde in einer Presseerklärung informiert, sei das Ergebnis einer intensiven Diskussion innerhalb der Stadtratsfraktion und im erweiterten Kreisvorstand der CSU Erlangen. „Die Voraussetzungen, dem Zweckverband beizutreten, sind nicht mehr die gleichen wie vor einem Jahr“, so die Fraktionsvorsitzende Birgitt Aßmus. „Geplant wird nun eine L-Linie statt eines T-Netzes, der Ost-Ast ist aufgrund des Bürgerentscheids im Landkreis nicht mehr berücksichtigt.“ Die mittel- und langfristige Finanzsituation der Stadt, so heißt es weiter, werde mit großer Sorge gesehen. Bereits jetzt seien wesentliche Haushaltsmittel durch große Projekte wie zum Beispiel die Schulsanierungen fest gebunden. Zitat: „Die derzeitige Haushaltssituation – es fehlen 20 Millionen Euro – verbietet es, ein solches neues, derart kostenintensives Projekt zu beginnen.“ Desweiteren sei die endgültige Finanzierung noch nicht gesichert, die Betriebskosten zahle allein die Stadt. „Es wäre verantwortungslos, in der momentanen Situation langfristige Vorhaben zu starten, deren Finanzierung alles andere als geregelt ist. Hinzu kommen weitere Ausgaben in die Infrastruktur unserer Stadt, die wir derzeit bei weitem nicht absehen können – Straßen- und Brückensanierungen, die Entwicklung der Innenstadt und die Umstrukturierungen der Siemens AG. Auch die Versorgung der Flüchtlinge wird uns als Kommune in den nächsten Jahren finanziell fordern.“

Wie betont wird, sei sich die CSU jedoch durchaus bewusst, dass die Verkehrsbelastung in der Stadt nachhaltig gelöst werden müsse. Jörg Volleth, verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion und stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender: „Wir wollen für unsere Erlanger Bürgerinnen und Bürger, aber auch für unsere Einpendler eine sinnvolle und vor allem wirtschaftliche Lösung der Verkehrsprobleme schaffen.“ Eine Schlüsselrolle nehme dabei die Kosbacher Brücke ein; mehr denn je brauche Erlangen einen weiteren Talübergang und eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung.

Kommt jetzt ein Bürgerbegehren?

In der Stadtratssitzung am Donnerstag vergangener Woche wurde die Entscheidung über die Gründung des Zweckverbandes Stadt-Umland-Bahn bereits von der Tagesordnung genommen – anlässlich der „Bürgerversammlung Gesamtstadt 2015“ am Abend zuvor hatte eine Initiative Unterschriften für ein Bürgerbegehren mit der Fragestellung „Sind Sie dafür, dass die Stadt Erlangen das Projekt StUB (Stadt-Umland-Bahn) nicht realisiert?“ übergeben. „Wir verschieben die (...) geplante Abstimmung und warten die Prüfung der Unterschriften ab. Das gebietet der Respekt vor den Menschen, die ihre Unterschrift geleistet haben“, erklärte Oberbürgermeister Florian Janik.

Für ein zulässiges Bürgerbegehren müssen fünf Prozent der Wahlberechtigten in der Hugenottenstadt (= 4.120 Unterschriften) unterzeichnen. Der Stadtrat, so wurde aus dem Rathaus informiert, werde in seiner Sitzung am 10. Dezember über die Zulässigkeit des Begehrens entscheiden.

Schienenfahrzeuge können den Straßenverkehr (somit auch die Umwelt) in der Stadt und auf dem Land  entlasten und die Infrastruktur stärken. Symbolbild: © eyetronic/Fotolia.com
Stellvertretend für die Erlanger CSU-Fraktion gegen den StUB-Zweckverband: Kreisvorsitzende Alexandra Wunderlich, ihr Stellvertreter Jörg Volleth und Fraktions-Chefin Birgitt Aßmus (v.l.n.r.). Foto: A. Börner
Die geplante Gründung eines Zweckverbandes für die StUB stößt auf breiten Widerstand. Grafik: Stadt Erlangen
Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.