"Wir wollten frei sein und diese Freiheit uns selbst verdanken.“
Besuch in Warschau

Sitz des polnischen Präsidenten
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Im Rahmen von „Wir wollten frei sein und diese Freiheit uns selbst verdanken.“ Bildungsprojekt und Ausstellung „Warschauer Aufstand 1944 und seine Pfadfinderpost - 75jähriges Jubiläum und 35 Jahre Deutsch-Polnische Pfadfinder/innenkontakte“ besuchte der Pfadfinder-Fördererkreis Nordbayern e. V. auch Warschau.

Am 1.8.19, an diesem Tag vor 75 Jahren begann der Warschauer Aufstand, hatten wir die Gelegenheit Herrn Trzaskowski, dem Warschauer Stadtpräsidenten (Oberbürgermeister) das Heft zur Erlanger Ausstellung vorzustellen. Übergeben wurde Herrn Trzaskowski auch ein persönliches Schreiben des ErlangerOberbürgermeisters Dr. Florian Janik an seinen Warschauer Kollegen und ein Buch über Erlangen. Das Treffen, welches kurz vor den offiziellen Feierlichkeiten am Denkmal des polnischen Untergrundstaates und der Heimatarmee vor dem polnischen Parlament dem Sejm stattfand, wurde vom polnischen Generalkonsul in München, Herrn Osiak, arrangiert.

Anschließend stand der Besuch des Soldatenfriedhofes „Powazki“ auf dem Programm. Hier erlebten die Erlanger mit Tausenden Warschauerinnen und Warschauern, dem Stadtpräsidenten, der polnischen Regierung mit dem Staatspräsidenten, dem Ministerpräsidenten und zahlreichen Ministern um 17 Uhr die Stunde „W“, den Beginn desWarschauer Aufstandes. Um 17 Uhr beginnt eine Schweigeminute und in Warschau steht für diese Zeit der komplette Verkehr still. Um 18 Uhr wurde mit polnischen Pfadfinderinnen und dem polnischen Ministerpräsidenten an Jadwiga Falkowska an ihrem
Grab gedacht. Sie setzte sich für die Gleichberechtigung und Ausbildung für Mädchen und junge Frauen ein. Am 7. Tag des Warschauer Aufstandes wurde sie ermordet.

Den Abschluss des Tages bildete das gemeinsame Singen von verbotenen Liedern während der polnischen Besetzung mit Orchester- und Chorbegleitung mit Zehntauschenden von Warschauerinnen und Warschauern auf dem Pilsudski Platz.

Tage vorher waren wir zu einer Ausstellungseröffnung im Museum des Warschauer Aufstandes eingeladen und trafen dort die Museumsleitung, die die Erstellung der Erlanger Ausstellung mit verschiedenen Unterlagen unter-stützt hatten. Im Rahmen der Veranstaltung trafen wir auch Prof. Jerzy Różycki, der als Jugendlicher mit vielen anderen Pfadfindern im Rahmen der Pfadfinderpost unter schwierigsten Bedingungen im Warschauer Aufstand die private Post verteilte und überreichten ihm ein Exemplar des Ausstellungsheftes.

Daneben fanden Termine im Pfadfindermuseum und bei Anna Nowosad, der Präsidentin des polnischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbandes (ZHP) statt, die die Erlanger Ausstellung umfangreich gefördert haben.

Auch wurde gerne die Einladung in die deutsche Botschaft in Warschau angenommen. Gesprächspartnerin war die zuständige Botschaftsrätin für Kultur Frau Jung, die über das Bildungsprojekt und die Ausstellung informiert wurde.

Am 31.7.19 wurden wir Zeuge der Begräbnisfeierlichkeiten für Ryszard Bialous, Kommandeur des Batallions Zoska und Pfadfinderleiter, der 27 Jahre nach seinem Tod in Argentinien auf seinen Wunsch hin, in Warschau beerdigt wurde. Aufgrund der Teilnahme von Tausenden von Menschen, darunter Hunderter von Pfadfinder/ innen, der polnischen Regierung und dem Ausmaß der Feierlichkeiten, die über drei Stunden mit offiziellen Zeremonien dauerten, kann man von einem Staatsbegräbnis ausgehen.

Anschließend besuchten wir die Gedenkfeier und das anschließende Konzert am Krasicki Platz am Denkmal des Warschauer Aufstandes, an dem auch der deutsche Außenminister Heiko Maas teilnahm.

Pfadfinder-Fördererkreis Nordbayern e.V.

Autor:

Harald Rosteck aus Erlangen

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