Farbstoff Indirubin in Fotoschalter umwandeln
FAU-Forschern gelingt eine Sensation!
ERLANGEN / REGION (pm/mue) - Licht-schaltbare Nanosysteme, so genannte Fotoschalter, könnten zukünftig für schonendere medizinische Behandlungen oder intelligente Materialien eingesetzt werden.
Einer Forschungsgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist es jetzt erstmals gelungen, den Farbstoff Indirubin in einen Fotoschalter umzuwandeln: Wird ein Molekül mit Licht bestrahlt, in diesem Fall blauem und rotem, kann es zwischen zwei strukturell verschiedenen Formen mit unterschiedlichen Eigenschaften hin und her geschalten werden. Licht-schaltbare Nanosysteme haben für die Materialwissenschaften, die Biologie oder die Pharmakologie eine besondere Bedeutung: So ist beispielsweise das menschliche Gewebe, wie die Haut, besonders durchlässig für rotes Licht – und bietet somit einen Ansatzpunkt für mögliche Therapien. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, lasse sich durch das Verknüpfen von Farbstoffen mit pharmakologischen Wirkstoffen deren Wirkung im Körper möglicherweise schalten – einfach durch eine äußere Bestrahlung durch das Gewebe hindurch mit rotem Licht. Somit könnte zum Beispiel gezielt erkranktes Gewebe behandelt werden, ohne dafür operieren zu müssen. Wissenschaftler/-innen um Prof. Dr. Henry Dube vom Lehrstuhl für Organische Chemie I der FAU haben nun entdeckt, dass der Farbstoff Indirubin durch Zugabe eines Organokatalysators – metallfreie organische Moleküle, die organische Reaktionen beschleunigen – seine Schalteigenschaften stark verbessert.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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