ERLANGEN (pm/mue) - Zu einer Führung durch die Ausstellung „Rätsel Kosbacher Altar“ lädt das Stadtmuseum Erlangen am Sonntag, 13. April, um 11 Uhr ein.
Im Jahre 1913 grub der Erlanger Pfarrer Dr. Rudolf Herold im Mönauer Forst bei Kosbach, westlich der Stadt Erlangen, einen eisenzeitlichen Grabhügel (ca. 600 – 400 v.Chr.) aus, und neben dem Hügel traf er auf eine kleine, rechteckige Steinsetzung mit niedrigen Pfeilern an den Ecken und in der Mitte. Für diese prägte er den Begriff „Kosbacher Altar“. Die Funde seiner Ausgrabung stiftete Herold der Universität Erlangen, was 1914 zur Gründung der heutigen Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung der Universität führte.
Der so genannte „Kosbacher Altar“ ist lokalgeschichtlich berühmt und die an der Originalstelle wieder errichtete Replik stellt ein beliebtes Ausflugsziel in der Region dar.
In der Ausstellung werden die Grabung von Rudolf Herold von 1913 sowie alle folgenden Untersuchungen samt geborgener Originalfunde gezeigt. Neben den Originalen finden zudem Modelle, Repliken und auch große Grabungspläne Eingang in die Ausstellung, um verschiedene Sachverhalte veranschaulichen zu können. Es liegt außerdem eine Kopie des Gästebuchs aus, in welches sich 1913 die Besucher der Grabung eintrugen. Der Ausstellungsbesucher von heute ist explizit aufgefordert, nicht nur nachzusehen, ob sich vielleicht Verwandte oder Bekannte dort eintrugen, sondern das Buch fortzuschreiben – denn noch sind einige Seiten frei.
In der Wissenschaft ist die Interpretation des Befundes auch nach über 100 Jahren umstritten – vor allem, weil die Steinsetzung bis heute in dieser Form singulär geblieben ist Die Ausstellung zieht deshalb Vergleiche mit ähnlichen Konstruktionen und konfrontiert den Besucher mit verschiedenen Deutungsmöglichkeiten.
Die Ausstellung „Rätsel Kosbacher Altar“ ist noch bis zum 18. Mai zu sehen.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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