Aufbruch ins Abenteuer: im russischen Schlafwagen von Behringersmühle zum Baikalsee

7500km im russischen Breitspur-Schlafwagen liegen vor den Reiseteilnehmern. | Foto: B&B Tours, Meeh & Tarasov
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  • 7500km im russischen Breitspur-Schlafwagen liegen vor den Reiseteilnehmern.
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Am kommenden Freitag, 28. August 2015, findet am Bahnhof Behringersmühle eine außergewöhnliche Premiere statt: zum ersten Mal in der 85-jährigen Geschichte der Eisenbahnstrecke Ebermannstadt - Behringersmühle startet am Endpunkt der Bahntrasse ein Kurswagen der russischen Staatsbahn RZD!


Gegen 15:30 Uhr wird sich der RZD-Schlafwagen hinter der Diesellok V36 123 der Dampfbahn Fränkische Schweiz auf den Weg durchs Wiesenttal machen und zu einer 7500km langen Reise nach Sibirien aufbrechen.

Vom Wiesenttal zum Baikalsee

Unterwegs wird in Muggendorf Station eingelegt, um das dortige Infozentrum am Bahnhof zu besichtigen. In Ebermannstadt wird der Sonderzug gegen 18 Uhr erwartet, wo er bis zur weiteren Reise am Bahnhof wartet, während sich die Reiseteilnehmer beim Abendessen am Bahnsteig stärken und auf eine kurze Nacht vorbereiten. In frühen Morgenstunden des nächsten Tags beginnt das große Abenteuer: die Fahrt über Schwandorf weiter nach Prag, Terespol, Brest in Weißrussland bis nach Moskau. Von hier auf der Route der transsibirischen Eisenbahn über Balesino, Ekaterinburg, Nowosibirsk, Krasnojarsk und Irkutsk bis nach Port-Baikal am Ufer des Baikalsees in Sibirien.

10 Tage und 7500 Kilometer im Dreibett-Abteil

10 Tage nach der Abfahrt in Franken, nach der Durchquerung von fünf Staaten und sechs Zeitzonen liegen 7500 Kilometer auf der Schiene hinter den zwanzig Mitreisenden. Diese vereint alle die Leidenschaft zur Eisenbahn. Und diese Leidenschaft braucht man unbedingt, um eine solche Reise auf der Bahn zu unternehmen. Bei dem Schlafwagen handelt sich um einen älteren Wagentyp aus den 1970er Jahren, der das typische russische Flair und Atmosphäre verbreitet. Dieser Wagentyp war lange Jahre das Rückgrat der RZD-Kurswagenverbindungen aus Europa ins Herz Russlands. Es gab Direktverbindungen beispielsweise von Berlin bis Irkutsk, auf deren Weg der Waggon von der westeuropäischen Normalspur auf die knapp 10cm breitere russische Breitspur umgespurt wird. Dazu werden am Grenzbahnhof Brest die Drehgestelle, sprich Radsätze und Fahrgestelle, ausgewechselt. Der Wagen verfügt über 10 Schlafabteile, die von bis zu drei Personen maximal belegt werden können. Neben einer Nasszelle und zwei Toiletten gibt es ein Abteil für die Zugbegleiter. Beheizt wird der Wagen wahlweise über einen Kohleofen oder über die Zugsammelschiene. Über eine Klimaanlage verfügt der Wagen nicht, jedoch über eine Belüftung.

Ein Kamerateam des Südwestrundfunks (SWR) wird die außergewöhnliche Reise begleiten und in der beliebten Sendung "Eisenbahn-Romantik" darüber berichten.

Autor:

Stephan Schäff aus Forchheim

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