Dampfbahn soll zum Denkmal werden

Vor allem die Dampfloks der DFS sind ein Publikumsmagnet. Noch ist unklar, ob auch die Lokomotiven unter Denkmalschutz gestellt werden können. Foto: Roland Rosenbauer
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EBERMANNSTADT (rr) – Seit 1980 betreibt die Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V. (DFS) die 1976 von der Deutschen Bundesbahn stillgelegte Strecke von Ebermannstadt nach Behringersmühle als Museumsbahn.


Nur so konnte diese landschaftlich überaus reizvolle Nebenbahn bis heute erhalten bleiben. Die 16 km lange Strecke ist aber auch in eisenbahnhistorischer Hinsicht bemerkenswert, handelt es sich doch mit dem Abschnitt Gößweinstein – Behringersmühle um die letzte in Bayern eröffnete Nebenbahn überhaupt.
Um die Bahn und die dazu gehörigen Kunst- und Hochbauten langfristig und nachhaltig zu sichern, hat die DFS ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Strecke und ihre Bauwerke zu erfassen, zu dokumentieren und denkmalfachlich zu bewerten. Es geht um eine Gesamtbewertung der Bahnlinie als Ensemble im Kontext erhaltener bayerischer Nebenbahnen. Dabei wird auch die Rolle der Eisenbahn als Landschaftsgestalterin und ihrer kulturlandschaftlichen Einbindung zu betrachten sein.
Erste Ergebnisse wurden kürzlich im Hotel-Gasthof Resengörg, Hauptstraße 36 in Ebermannstadt vorgestellt. Alfred Trabert, der 2. Vorstand der DFS sprach von „Volksbildung im Eisenbahnwesen“ und wie wichtig es sei, die Kulturlandschaftselemente zu erhalten. Gerade im Wiesenttal sehe man deutlich, wie sehr die Bahnstrecke die Landschaft prägt.
Dipl.-Ing Gernot Dietel, Eisenbahnhistoriker und Regierungsbaumeister a.D. erläuterte, dass die Wiesenttalbahn zwar keine spektakulären Elemente vorzuweisen habe, wie beispielsweise die „Schiefe Ebene“, dafür sei sie aber sehr authentisch. Die gut erhaltenen Brücken seien typisch für die Zeit zwischen 1920 und 1930. Die noch erhaltenen Holzschwellen seien leider marode und müssten bald durch neue ersetzt werden. Begeistert zeigte er sich von der Gelenkzungenweiche, „weil es davon kaum noch welche gibt. Oft findet man sowas als Schaustück im Museum, aber nicht bei einer Museumsbahn in Betrieb“.
Bereits als Denkmal gelistet ist die Hindenburgbrücke. Auch die Bahnhöfe wurden für das Gutachten unter die Lupe genommen. Der Bahnhof Behringersmühle ist noch in Privatbesitz, ebenso der Bahnhof Streitberg, den der Markt Wiesenttal zurückkaufen möchte.
Während über die Denkmalwürdigkeit der gesamten Strecke und Anlagen Einigkeit herrschte, gingen die Meinungen beim fahrbaren Material auseinander. Sind Fahrzeuge Denkmäler? Das ist die Frage, die hier noch zu klären wäre. Natürlich gibt es Oldtimerfahrzeuge in Technikmuseen, das war allen klar, aber würde eine Widmung der gesamten Wiesenttalbahn zum Denkmal auch die Fahrzeuge einbeziehen? Immerhin ist die Lokomotive des Typ 6 die einzig fahrbereite ihrer Art weltweit.
Die Erstellung des Gutachtens befindet sich in der Endphase. Ob und in welchen Umfang die historische Bahnstrecke unter Denkmalschutz gestellt wird, dürfte im nächsten Jahr feststehen.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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