Filigrane Passionskrippen

Detailgetreue Szene einer Passionskrippe. Foto: R. Rosenbauer

FORCHHEIM (rr) - Krippenbaumeister Karl-Heinz Exner lädt noch bis zum 27. April in die Marienkapelle vor der Kaiserpfalz ein: In der Passionskrippenausstellung „… und die Welt ward erlöst.“ zeigt der 72-jährige Bischberger dort einzigartige Passionskrippen. Die unterschiedlichen Szenen entwirft Exner zu jeder Ausstellung neu.


Zum neunten Mal können die Forchheimer nun schon die filigranen Krippen bewundern. Mit der detailgetreuen Darstellung der biblischen Ereignisse rund um die Osterzeit möchte der Krippenbauer die Besucher „auf die Passion einstimmen“, den Leidensweg veranschaulichen und die Auferstehung feiern. „Ich möchte hiermit das Evangelium verkünden, indem ich es sichtbar darstelle“, sagt Exner zu seinen Arbeiten. „Wir Krippenbauer sagen: Krippenbau ist eine sichtbare Predigt, sie spricht Herz, Seele, Augen und Gemüt an.“

Exners Faszination für Krippen begann im Kindesalter. Eine Nachbarin zeigte dem damals Siebenjährigen kurz vor Weihnachten ihre Familienkrippe. Damit er die Bedeutung verstand, erzählte sie ihm vorher die Weihnachtsgeschichte. Anfang Januar 1949 schenkte die Frau ihm dann eine Schachtel mit Krippenfiguren und legte damit die Grundlage für eine inzwischen 65 Jahre dauernde Leidenschaft. Anfragen für Ausstellungen erreichen Exner mittlerweile aus der ganzen Bundesrepublik – von Hamburg bis zum Schwarzwald und sogar aus dem Ausland.
Wenn von Krippen die Rede ist, denkt jeder an die bekannte Weihnachtskrippe mit dem Jesuskind, den Eltern Maria und Joseph, den Hirten, Tieren und den drei Weisen aus dem Morgenland. Fasten- oder Passionskrippen sind etwas ganz anderes: Sie stellen das Leiden und Sterben von Jesus Christus dar. Diese „Ernste Krippe“, wie sie oft genannt wird, umfasst den Teil des Kirchenjahres vom Palmsonntag bis Ostermontag; die Szenen reichen also vom Einzug in Jerusalem über die einzelnen Stationen der Leidensgeschichte bis zur Auferstehung und dem Emmausgang.

Die Ausstellung kann täglich von 9.30 bis 18 Uhr besichtigt werden, der Eintritt kostet 2 Euro. Wer dem Krippenbauer über die Schulter schauen möchte bekommt an den beiden Samstagen 12. und, 19. April jeweils von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit: Im Gewölbekeller des Museums gibt Karl-Heinz Exner Tipps und Tricks zum Krippenbau.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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