Forchheimer Rathaus wird komplett vermessen

Im Dachstuhl des Rathauses: Torsten Brunk, David Grüner, Jürgen Giese, Gerhard Zedler (Stadtbauamt / v.l.n.r.). Foto: oh
  • Im Dachstuhl des Rathauses: Torsten Brunk, David Grüner, Jürgen Giese, Gerhard Zedler (Stadtbauamt / v.l.n.r.). Foto: oh
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FORCHHEIM (pm/mue) - Derzeit wird das Forchheimer Rathaus vermessen: „Dies passiert so genau, dass man anhand der Pläne erkennen kann, ob eine Mauerecke abgerundet oder kantig ist. Die Standardabweichungen betragen weniger als einen halben Zentimeter“, beschreibt Jürgen Giese, Experte auf dem Gebiet der Baudokumentation, die geplante Vorgehensweise.


Dabei kommen Laserscanner und Tachymeter – ein Gerät zur Auf- und Einmessung von Punkten mithilfe eines reflektierten Lichtsstrahls – zur Anwendung.

Im Lauf der Untersuchungen wird im großen Rathaussaal ein Stück vom Parkettfußboden entfernt, um den darunterliegenden Aufbau untersuchen zu können. Unumgänglich sind auch minimale Bohrungen an der Holzkonstruktion, die Informationen darüber liefern, wann die verwendeten Bäume gefällt wurden. Nach dieser Bestandsdokumentation beginnen die Statiker ihre Arbeit. Giese wirbt: „Wir unterscheiden uns von anderen Anbietern dadurch, dass wir uns während dem Anfertigen der Pläne vor Ort, im Rathaus, befinden. Der Gewölbekeller im hinteren Rathausteil wird vorübergehend in unser Büro verwandelt.“ Für die Arbeiten am Forchheimer Rathaus wurde eigens eine Arbeitsgemeinschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg gegründet, die aus Jürgen Giese, M.A., Dipl.-Ing. David Grüner, M.A. und Claudia Kemna M.A. besteht.

Gerhard Zedler, Leiter des städtischen Bauamtes erhofft sich von der Bauaufnahme Auf-schluss über den Zustand des Rathauses. Aufgrund der gesammelten Daten wird dann entschieden, ob dem Rathaus eine „große“ Sanierung bevorsteht oder ob es ausreicht, punktuell auszubessern. „Nachdem wir die Zusage für eine Förderung vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erhalten haben, konnten wir jetzt den Auftrag zur Bestandsdokumentation ausschreiben. Diesen Weg mussten wir einhalten, weil wir sonst auf Mittel aus dem Entschädi-gungsfond hätten verzichten müssen“, erklärt er.

Die Untersuchungen werden in den nächsten Monaten durchgeführt – Zedler macht allerdings wenig Hoffnung auf einen baldigen Abschluss der Sanierungsarbeiten. „Auch beim nächsten Weihnachtsmarkt werden die Holzstützen an der Rathausfassage noch vorhanden sein.“

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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