Stadt will mehr Wohnraum schaffen
In Forchheim gibt es ein neues Baulandmodell
FORCHHEIM (pm/rr) – Nach jahrelangen Diskussionen in verschiedenen Gremien legte der Stadtrat die endgültige Version des flexiblen Baulandmodells (FBM) sowie der Änderung der Richtlinien für die Vergabe von Baugrundstücken nach dem Baulandmodell der Stadt vor. Innerhalb der politischen Fraktionen wurde letztlich ein Konsens gefunden, wie man in Zukunft die Ausweisung von Bauland, Nachverdichtungsvorhaben sowie die Vergabe der zukünftigen Bauplätze der Stadt regeln möchte.
Größeres Angebot für junge Familien
Am Konzept des bisher gültigen Baulandmodells hat sich auch durch die Reform nichts Wesentliches geändert. Das Modell von 1993 wurde seit seiner Verabschiedung in über zehn Baugebieten erfolgreich angewendet und war deshalb auch allgemein anerkannt. Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein erklärt, was nun anders ist: „Die wichtigste Neuerung ist die paritätische Verteilung der Erschließungsflächen. Damit erreichen wir, dass je nach angewendetem Modell zwischen 43 und 48 Prozent der Flächen vor allem für den geförderten Wohnungsbau und junge Familien zur Verfügung steht. Die Ablösepreise erhöhen sich je nach Berechnungsformel von 75 Euro auf ca. 120 Euro pro Quadratmeter Fläche.“ Bisher war der Ablösepreis festgeschrieben, nun ergibt sich der Ablösepreis in Abhängigkeit der jeweiligen Bodenrichtwerte.
Flächen sollen innerhalb von fünf Jahren bebaut werden
In der Regel erhalten Grundstückseigentümer aus ihrer Bruttobaulandfläche nach Abzug der Erschließungsflächen und dem 25prozentigen pauschalen Flächenabzug durch die Stadt Forchheim mindestens fünfzig Prozent ihrer Bruttofläche als Nettobauland zugeteilt. Grundsätzlich sind die Bauplätze im Zeitraum von fünf Jahren zu „verwerten“, d.h., in dieser Zeit soll der Eigentümer damit beginnen, seinen Bauplatz selbst zu bebauen, ihn an Bauwillige verkaufen oder durch Erbbaurecht vergeben. Wer letztlich hier baut, ob der Eigentümer oder eben andere Bauwillige, spielt für die Stadtverwaltung keine Rolle. Je nach Fläche des Einwurfs verbleibt eine Mindestanzahl von Bauplätzen dem Eigentümer zur freien Verfügung.
Oberbürgermeister Kirschstein ist sich sicher, dass von dieser Bauverpflichtung alle profitieren: „Nur so kann in absehbarer Zeit für die Menschen in der Stadt Wohnraum geschaffen werden. Mindestens 70 Prozent eines neuen Baugebietes werden innerhalb eines Fünf-Jahres-Zeitraums bebaut. Wenn Bauland ausgewiesen und für viel Steuergeld erschlossen wird, muss eben auch Wohnraum geschaffen werden. Das war bisher nicht der Fall.“
Das flexible Baulandmodell (FBM) sowie die beschriebenen Vergaberichtlinien sind auf der Website der Stadt Forchheim www.forchheim.de abrufbar.
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