In Gräfenberg: Drei Millionen Liter Wasser abgepumpt
GRÄFENBERG (pm/vs) - Viele Menschen haben noch immer die schlimmen Bilder der Überschwemmungen in Südbayern vom Juni dieses Jahres im Kopf. Solche Ereignisse gehen nicht spurlos an den ehrenamtlichen Einsatzkräften vorbei und viele machen sich Gedanken, was man im Fall der Fälle als Feuerwehr tun kann.
Genau aus diesem Grund fand am 16. Juli in Gräfenberg eine außergewöhnliche Einsatzübung statt. Auf dem Betriebsgelände der Firma Endress übten insgesamt 12 Feuerwehren zusammen mit dem Technischen Hilfswerk die Bewältigung eines solchen Sturzregenereignisses. Das gleichnamige Übungskonzept wurde von den Führungskräften des Inspektionsbereiches 3 und Kreisbrandrat Oliver Flake ausgearbeitet.
Auf dem genannten Betriebsgelände hatte sich über die letzten Monate eine Mulde im Gestein mit Wasser gefüllt. Dieser rund 5000 m² großer und teilweise bis zu 6 Meter tiefe See bot den Einsatzkräften optimale Bedingungen, ihre Pumpen über mehrere Stunden hinweg mit Volllast zu betreiben. Darüber hinaus hatten die Hochwassereinsätze der Vergangenheit gezeigt, dass die einheitliche Führung von verschiedenen beteiligten Organisationen geübt werden muss.
Die beteiligten Feuerwehren aus Gräfenberg, Weißenohe, Egloffstein, Hetzles, Walkersbrunn, Dorfhaus, Haidhof, Thuisbrunn, Lilling, Kasberg, Reuth und Guttenburg trafen zusammen mit dem Technischen Hilfswerk aus Forchheim gegen 8.30 Uhr am Sammelplatz ein. Ein Vorauskommando, bestehend aus einigen Führungskräften der Kreisbrandinspektion sowie der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung, erkundeten bereits das angenommene Schadensgebiet. Dieses wurde dann in mehrere Einsatzabschnitte aufgeteilt und die Einsatzkräfte nach und nach aus dem Sammelraum ins Schadensgebiet beordert.
Über mehrere Stunden hinweg übte man dann mit insgesamt 11 Tragkraftspritzen und der großen Hannibal-Pumpe des THW Forchheim den Lenzbetrieb und die Förderung von Schmutzwasser in größeren Mengen. Hierfür waren mehrere hundert Meter Schläuche durch den Schlauchwagen der Feuerwehr Reuth verlegt worden. Auch das kombinieren von Feuerwehr- und THW-Armaturen stellte sich als eine kleine Herausforderung heraus, die es zu meistern galt. Die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung koordinierte zusammen mit Kreisbrandrat Oliver Flake, der als Übungsleiter fungierte, die Einsatzübung. Die Kommunikation wurde dabei über den neuen Digitalfunk abgewickelt.
Über drei Millionen Liter Wasser
Gegen 13.30 Uhr hieß es dann für die beteiligten Einheiten „Übungsende“. Nach den schweißtreibenden Aufräumarbeiten ließ man die Übung bei einer kurzen Nachbesprechung Revue passieren. Insgesamt wurden an diesem Tag über drei Millionen Liter Schmutzwasser umgepumpt.
Ein besonderes Dankeschön geht an die Firma Wolfgang Endress Kalk- und Schotterwerk GmbH für die Möglichkeit, ein solches Übungsszenario auf dem Betriebsgelände durchzuspielen. Auch für die hervorragende Verpflegung sagen die Einsatzkräfte herzlichen Dank.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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