Premiere für ökumenisches Bier

Der evangelische Pfarrer Martin Kühn (l.) und der katholische Kollege Matthias Steffel stoßen auf ihr ökumenisches Bier an. Foto: Markus Raupach
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  • Der evangelische Pfarrer Martin Kühn (l.) und der katholische Kollege Matthias Steffel stoßen auf ihr ökumenisches Bier an. Foto: Markus Raupach
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HALLERNDORF (pm/mr) - Mittlerweile ist es schon Tradition: Seit fünf Jahren lädt Familie Winkelmann vom Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf besondere Gäste ein, um den Pilgertrunk zu brauen.


So standen beispielsweise schon der Bischof von Eichstätt und die Mönche vom Kreuzberg in der Rhön am Sudkessel, Papst Emeritus Benedikt XVI. zählt zu den erklärten Fans des Bieres. Heuer entstand nun das erste ökumenische Bier der Welt – ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer kümmerten sich gemeinsam um den Gerstensaft und gaben ihm am Ende ihren Segen. „Sag Deinem Vater, wenn er so gut braut wie wir, dann ist es richtig gut!“, so der Aischgründer Pfarrer Matthias Steffel nach dem ersten Probeschluck des neuen Pilgertrunks stolz zu dem kleinen Simon Winkelmann, dem jüngsten Spross der Brauerfamilie am Kreuzberg. Auch Kollege Martin Kühn, bis vor einem Jahr für den Kreuzberg zuständig und jetzt in Thuisbrunn, war voll des Lobes für das gemeinsame Werk: „Das ist echt lecker!“

Die Bierprobe war der verdiente Lohn für den Brautag, den die beiden Geistlichen Anfang Februar eingelegt hatten. Sie tauschen Habit und Talar gegen Lederschürze und Gummistiefel und brauten mit Brauer Norbert Winkelmann ihr erstes Bier, das zugleich das erste ökumenische Bier der Welt sein dürfte. Für Pfarrer Steffel auch ein persönliches Highlight: „Ich liebe Brauereien. Ich habe damals mein allererstes Geld in meiner heimischen Brauerei in Leups verdient. 15 Pfennig gab es pro abgefülltem Bierkasten. Am meisten liebe ich den Malzgeruch beim Brauen, da könnte ich mich den ganzen Tag rausstellen und bloß riechen.“ Doch auch sein evangelischer Kollege hat einen besonderen Draht zum Bier – und vor allem zum Pilgertrunk: „Ich bin auch Busfahrer und organisiere Pilgerfahrten in meiner Gemeinde. Das Wichtigste im Bus ist immer, dass Kaffee und Bier nie ausgehen. Da kann ich jetzt beim nächsten Mal mein eigenes Bier mitnehmen.“ Seinen Posten als Vorsitzender des CVJM Hirschaid hat Kühn auch nach dem Wechsel ans andere Ende der Fränkischen Schweiz nicht aufgegeben. „Viele unserer Treffen finden im Sommer auf den örtlichen Bierkellern wie dem Brauhaus am Kreuzberg statt – perfekte Orte für gute Gespräche.“

Bratwurst und Bier statt Hostien und Wein?

Nach dem Anstich ihres Bieres besprachen die Geistlichen mit der Brauerfamilie noch den guten Zweck, für den 50 Cent pro ausgeschenktem Liter Pilgertrunk gespendet werden sollen: In diesem Jahr werden Jugendprojekte beider Konfessionen im Fokus stehen; einerseits der CVJM in Hirschaid und andererseits eine neu geschaffene Institution in der katholischen Pfarrei. Eine Sorge treibt Matthias Steffel allerdings noch um: „Auch wir haben ein Reinheitsgebot – seit über 2.000 Jahren. Die Hostien müssen aus ungesäuertem Teig bestehen, der aus Weizenmehl und Wasser hergestellt wird, und dazu darf es nur aus Trauben gekelterten Wein geben. Wäre Christus ein Franke gewesen, gäbe es stattdessen sicher Bratwürste und Bier!“

Der evangelische Pfarrer Martin Kühn (l.) und der katholische Kollege Matthias Steffel stoßen auf ihr ökumenisches Bier an. Foto: Markus Raupach
Martin Kühn (l.) und Matthias Steffel beim Hopfenwiegen. Foto: Markus Raupach
Pfarrer Kühn muss in den Läuterbottich, weil dieser gereinigt werden muss. Kollege Steffel steht ihm bei. Foto: Markus Raupach
Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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