Gegen starken Online-Handel Heimvorteil nutzen
Verein „HeimFOrteil“ geht an den Start

Forchheims Citymanagerin Elena Büttner und die drei Vorstandsmitglieder Petra Dietzel, Yvonne Brandner und Manfred Schade stellten sich den Fragen des Publikums. | Foto: R. Rosenbauer
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  • Forchheims Citymanagerin Elena Büttner und die drei Vorstandsmitglieder Petra Dietzel, Yvonne Brandner und Manfred Schade stellten sich den Fragen des Publikums.
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FORCHHEIM (rr) – Am Donnerstag, 4. April hatte der neue Innenstadtförderverein "HeimFOrteil" zu seiner Auftaktveranstaltung in den Volksbanksaal geladen – mitten in die schöne Altstadt, um die sich künftig alles drehen soll.

Als Hausherr begrüßte Alexander Brehm von der Volksbank die zahlreichen Interessenten und wünschte dem neuen Verein viel Erfolg. Gerade die Tatsache, dass der Fokus nicht mehr nur auf Händlern liege, sondern auch Freiberufler und interessierte Bürger bei HeimFOrteil willkommen seien, wertete Brehm als "erfolgsentscheidenden Faktor".
Auch Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) stellte dieses Merkmal heraus. Erfolgreich könne der Verein nur werden, wenn alle am selben Ende des Strangs ziehen. Gemeinsam seien die Forchheimer stark.

Durch den Abend führte Engin Erber von der Sparkasse. Er fing den Ball auf und betonte schmunzelnd, dass die Toleranz der Forchheimer schon dadurch sichtbar werde, wenn er als Mitarbeiter der Sparkasse im Saal einer Volksbank sprechen dürfe.
In Form eines Interviews mit den Vorständen griff er die brennenden Themen auf. Der HeimFOrteil wird von Manfred Schade, Yvonne Brandner und Petra Dietzel als gleichberechtigte Vorstände geleitet. Das Team hatte bereits in der Interessengemeinschaft "Die Innenstädter" zusammengearbeitet. Als Schriftführerin des neuen Vereins vertritt Citymanagerin Elena Büttner auch die Interessen der Stadt.

Durch Kommunikation Leerstände vermeiden

Es gebe großen Optimierungsbedarf, sagte Yvonne Brandner und nannte vor allem die unterschiedlichen Öffnungszeiten als Ansatzpunkt für ein gemeinsames Auftreten der Händler gegenüber den Kunden aus nah und fern. Damit die Forchheimer sich nicht weiter unter Wert verkaufen will Petra Dietzel die Probleme benennen und eine bessere Kommunikationskultur erreichen.
So können beispielsweise Leerstände nur dann vermieden werden, wenn man mit dem Vermietern spricht und tragbare Zwischennutzkonzepte entwickelt. Für Gäste aus der Metropolregion braucht es ein Verkehrs- und Beleuchtungskonzept, bessere Beschilderung für Touristen bereits am Ortseingang sowie attraktive Veranstaltungen. Als positives Beispiel wurde hier das "Zirk-Art-Festival" genannt.

Auch das Rathaus, zur Weihnachtszeit der „schönste Adventskalender der Welt“, sei so eine Attraktion, betonte Manfred Schade. Aber müsse man die Adventsaktion jedes Jahr auf die gleiche Art und Weise durchführen?

Forchheim auch digital erleben

Citymanagerin Elena Büttner stellte das Förderprogramm „digitale Einkaufsstadt“ vor. Das Bayerischen Wirtschaftsministerium fördert damit Städte unter 50.000 Einwohnern. 30.000 Euro konnten bereits nach Forchheim geholt werden. Unter anderem soll damit auf der Internetseite "Forchheim erleben" ein digitaler Stadtrundgang eingerichtet werden. Auf der Gründungsversammlung wurde den Besuchern ein Medienpaket zum Sonderpreis angeboten, mit dem sie ihrem Unternehmen eine digitale Visitenkarte geben können.

Die Internetseite präsentierte Nico Cieslar, der Leiter der Tourist-Information Forchheim. 280.000 Klicks hatte die Seite im letzten Jahr, mehr als der Online-Auftritt des Fichtelgebirges. 33.000 Gäste haben 2018 in Forchheim übernachtet und 5,6 Millionen Euro in der Stadt gelassen.

Gastredner des Abends war Michael Schüller, aktuell Center-Manager des "Forums" Stein, einst in gleicher Funktion bei den Erlanger "Arcaden" tätig.
„Mit Online-Handel und Smartphones können wir nicht mithalten“, gab sich Schüller gleich ernüchtert und fügte hinzu: „Aber wir haben die Stadt – die Emotion.“
Während in den großen Shopping-Malls krampfhaft versucht werde, ein Gefühl des Beheimatet-Seins zu erzeugen: hell, sicher, mit vielen Geschäften und Dienstleistern, sei dieser Vorteil in einer gewachsenen Stadt von vorneherein vorhanden.
„Einkaufscenter bieten alles an, was eine Stadt auch anbietet – nur eben künstlich“, sagte er und sprach eine Empfehlung aus: „Halten Sie es mit der Emotion".

Nach der sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung geht es nun weiter mit der Akquise der Partnerunternehmen, im Mai sollen mit Fragebogen, Interview- und Fototermin die Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt werden. Für Juni ist dann ein Stadtrundgang der Einzelhändler geplant, um vor Ort Probleme zu sehen und deren Lösungen angehen zu können.
Der HeimFOrteil ist also auf einem guten Weg. Jetzt müssen nur die Deutschlehrer noch darauf achten, dass ihre Schüler den Vorteil künftig nicht mit einem „f“ schreiben.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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