Beim Johannisfeuer sind einige Spielregeln zu beachten
FORCHHEIM (rr) – Pünktlich zur Sommer-Sonnenwende werden an den Wochenenden vor und nach dem längsten Tag des Jahres die traditionellen Johannisfeuer abgebrannt.
Häufig wird dieser Brauch jedoch zur „Abfallentsorgung“ missbraucht oder Tiere, die sich in den Holzhaufen aufhalten, kommen im Feuer ums Leben.
Feuer müssen angemeldet werden
Die Feuer müssen bei den Behörden angemeldet werden und werden von den Feuerwehren beaufsichtigt. Neben dem Brandschutz muss auch auf die Umwelt geachtet werden. Das Landratsamt weist daher darauf hin, dass als Brennstoff nur unbehandeltes Holz verwendet werden darf. Alles, was mit Farben, Lacken oder Lasuren behandelt wurde, gehört nicht in das Feuer. Auf keinen Fall dürfen Kunststoffe oder alte Autoreifen verbrannt werden.
Veranstalter von Johannisfeuern, die das Verbrennen von Müll zulassen sowie die Anlieferer von Unrat begehen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld belegt werden kann.
Um das Leben der Tiere zu schützen, sollte zudem das Reisig erst am Tag der Feier gesammelt und aufgeschichtet werden.
800 Jahre alter Brauch
Das Abbrennen der Feuer ist ein erstmals seit dem 12. Jahrhundert belegter Brauch. Um das Feuer zu tanzen oder darüber zu springen soll Glück bringen. Wer Holz ins Feuer wirft, wird damit gleichzeitig all sein Unglück los. Augenkrankheiten sollen geheilt werden, wenn man bestimmte Kräuter ins Feuer wirft und dann in die Flammen blickt.
Johannisfeuer waren schon im Mittelalter üblich. Im 18. Jahrhundert wurden sie verboten, da man sie als abergläubischen Kult betrachtete. Doch schon im 19. Jahrhundert setzte sich dieser Brauch wieder durch.
Info-Flyer zum Download
Weitere Informationen können im kostenlosen Flyer „Johannisfeuer – Zwischen Tradition und Recht“ nachgelesen werden. Dieser ist sowohl am Landratsamt Bamberg als auch bei den Gemeinden erhältlich und kann zudem im Internet unter
www.landkreis-bamberg.de/Formulare_und_Broschüren
Stichwort „Umwelt" herunter geladen werden.
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