Projekt will Kopfeichen am Hetzleser Berg erhalten
Lebensraum Kopfeiche
FORCHHEIM (pm/rr) – Der Landschaftspflegeverband Forchheim e. V. war zehn Jahre lang Träger des Projektes „Kultur- und Naturlandschaft mit Kopfeichen am Hetzleser Berg“.
Zu Beginn war das BayernNetzNatur-Projekt auf fünf Jahre ausgelegt und wurde im August 2015 um weitere fünf Jahre verlängert. Gefördert wurde das Projekt vom Bayerischen Naturschutzfonds und der GlücksSpirale, mit insgesamt 500.000 Euro.
Ziel war es, die Lebensräume am Hetzles mit ihren teilweise hoch spezialisierten Bewohnern zu erhalten und zu fördern. Dabei stand vor allem auch der Erhalt der Kopfeichen als Zeugen einer alten Nutzungsform, die ehemals Basis für einen ganzen Industriezweig in der Region bildete, im Fokus.
Neben der kulturhistorischen Bedeutung der Kopfeichen stellen diese Bäume einen wichtigen Lebensraum für viele Tierarten. Das BayernNetzNatur-Projekt diente zudem dem Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft am Westrand des Hetzleser Berges mit seinen Flachlandmähwiesen, Bächen, Streuobstwiesen und Hecken.
Im Rahmen des Projektes fanden verschiedene Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, Erfolgskontrollen und das Projektmanagement statt. Dabei unterstützte der Landschaftspflegeverband die Eigentümer bei entsprechenden Pflegemaßnahmen zur Bewahrung der heimatlichen Landschaftsstruktur. Für die Bewohner der nahen Großstädte dient die überaus reich strukturierte Landschaft der Erholung. Auch künftig wird sich der Landschaftspflegeverband für den Erhalt der Kopfeichen einsetzen.
Die zum Teil Jahrhunderte alten Bäume weisen hohe Totholzanteile, Faulstellen und Höhlen auf, die für viele Insekten, aber auch höhlenbrütende Vogelarten und Fledermäuse Lebensraum bieten. Im morschen Holz leben viele seltene Käfer, darunter gefährdete Arten wie der Eremit oder der Große Rosenkäfer. Außerdem beherbergen sie die größte Eremitenpopulation in Bayern. Bis zu 245 holzbewohnende Käfer und viele weitere Insekten- sowie Schmetterlingsarten nutzen die Eichen als Lebensraum, genauso wie Spechte, Siebenschläfer und zahlreiche weitere Vogel- und Tierarten.
Mehrere hundert Jahre alte Bäume im Waldbestand sind durch die Waldnutzung selten geworden und dadurch auch der Lebensraum der Fauna, die auf diese Strukturen angewiesen ist. Die hiesigen Kopfeichen können diesen Lebensraum bieten - insbesondere, da sie hier noch gehäuft und landschaftsprägend auftreten.
Da die Austriebe der ungepflegten Kopfeichen im Lauf der Zeit immer schwerer werden, drohen die Bäume auseinander zu brechen. Ein turnusmäßiger Rückschnitt ist deshalb wichtig. Der Landschaftspflegeverband hat die Eigentümer der Bäume bei diesen freiwilligen Pflegemaßnahmen unterstützt. Insgesamt wurden in der Projektlaufzeit 720 Kopfeichen und 900 Streuobstbäume (Hochstämme) gepflegt und 600 Hochstämme gepflanzt. Das Fördervolumen nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie betrug 320.000 Euro. Der Rundwanderlehrpfad „KopfeichenLand“ war ein zentraler Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit, genauso wie Vorträge, Führungen und die neu vorgestellte Broschüre.
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