Dem Müll auf der Spur
90 Glascontainer im Landkreis Forchheim
FORCHHEIM (lra/rr) – Jedes Jahr werden im Landkreis Forchheim ca. 2.500 Tonnen Altglas gesammelt. Dies entspricht in etwa 22 kg pro Person. Aber was passiert mit dem Altglas?
Früher wurde Behälterglas, wie Flaschen und Gläser, zusammen mit dem restlichen Abfall deponiert. Dadurch wurde wertvoller Deponieraum verfüllt und für die Produktion von Glas wurden immer neue Rohstoffe benötigt. Mittlerweile regelt die Verpackungsverordnung, dass Altglas gesammelt und wiederverwendet werden muss. Aktuell gibt es im Landkreis Forchheim für Behälterglas (Flaschen und Gläser) zusätzlich zu den 30 Wertstoffhöfen 60 frei zugängliche Containerinseln für Altglas.
Duale Systeme sammeln das Altglas
Die Hersteller von verpackten Produkten (z.B. Marmeladenhersteller) bzw. Vertreiber (z.B. Supermärkte) zahlen für die Verpackungen eine Lizenzgebühr an die Dualen Systeme. Diese Kosten werden direkt auf das Produkt umgelegt. Der Verbraucher zahlt beim Kauf die Kosten für die Sammlung und Verwertung gleich mit. Neben Behälterglas lizensieren die Dualen Systeme noch Leichtverpackungen, welche mit dem Gelben Sack/Gelbe Tonne abgeholt werden und Kartonagen, welche über die kommunale Papiertonne mit gesammelt werden. Die Dualen Systeme agieren privatwirtschaftlich - so haben Altglas, Leichtverpackungen und Verpackungskartonagen keinen Einfluss auf die Müllgebühren.
Für die Aufstellung, Säuberung und Leerung der Glascontainer ist zur Zeit im Landkreis Forchheim im Auftrag des Dualen Systems Grüner Punkt die Firma Remondis in Kooperation mit der Firma Fritsche zuständig. Der Mythos, dass das Altglas im Entsorgungs-LKW wieder zusammen gekippt wird, ist falsch. Dies zeigt das Bild eines Mehrkammer-LKW.
Illegale Abfallablagerungen an Altglascontainern
Die Abfallwirtschaft des Landkreises Forchheim, welche gesetzlich für die Reinigung des Aufstellbereiches um die Glascontainer zuständig ist, hat hierfür die gemeinnützige Gesellschaft Pack mer‘s beauftragt. Zusätzlich zu Scherben und Unkraut muss mittlerweile immer mehr illegal abgestellter Müll weggeräumt werden. Neben Müllsäcken oder Matratzen sind auch schon mal Bügelbretter oder Autoreifen zu finden. Dies beläuft sich auf 13 Tonnen pro Jahr! Die Kosten hierfür trägt die Allgemeinheit. Diese illegalen Abfallablagerungen werden zur Anzeige gebracht und polizeilich verfolgt. Bei gefährlichen Abfällen liegt sogar ein Bußgeld- bzw. Straftatbestand vor.
Aus alt mach neu
Das im Landkreis Forchheim gesammelte Altglas wird zur Firma Wiegand-Glas nach Steinbach am Wald (Landkreis Kronach) gebracht. Dort werden die Scherben aufbereitet, so dass diese wieder als Rohstoff in die Glasproduktion gelangen können.
Eine gute Trennung des Glases durch den Bürger nach den verschiedenen Farben und einer aufwendigen Nachsortierung durch High-Tech-Maschinen mit optischer Erkennung machen es möglich, dass das sortierte Altglas hochwertig wiederverwendet werden kann. Für neues Glas wird bis zu 95 Prozent Altglas verwendet, was Rohstoffe wie Quarzsand, Soda und Kalk einspart. Darüber hinaus wird ein Drittel weniger Energie im Vergleich zur Glasproduktion aus neuen Rohstoffen benötigt. Die sortenreine Trennung nach den Farben Weiß, Grün und Braun ist Voraussetzung für eine Wiederverwendung. Ein großes Ärgernis bei der Sortierung und Wiederverwendung von Altglas sind Keramik-, Stein und Porzellanbruchstücke, z.B. aus Tellern, Tassen oder Steinkrügen. Diese dürfen nicht über die Altglascontainer entsorgt werden.
Ob Scherben Glück bringen sei dahingestellt - auf jeden Fall können durch sie bei der Glasproduktion wertvolle Rohstoffe und Energie eingespart werden.
Kurz und knapp:
Das darf in den Container:
Behälterglas (Flaschen und Gläser), sortiert nach den Farben – Weiß, Braun und Grün (blaues Glas gehört ins Grünglas).
Das darf NICHT hinein:
z.B. Fensterglas, Plexiglas, Verbundglas, feuerfestes Glas, Porzellan, Bleikristallglas, Glühbirnen, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen.
Einwurf nur werktags zwischen 7.00 und 20.00 Uhr.
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