Neue Ausbildungsplätze ab September
Ausbildung in Corona-Zeiten
FORCHHEIM (fs/rr) – Die Ausbildung zur Pflegefachkraft besteht aus theoretischen und praktischen Unterrichtsblöcken mit Stationen im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, in der ambulanten Pflege und in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Michelsberg in Bamberg. Welche Auswirkungen auf die Berufsausbildung hat die Coronapandemie?
Andreas Schneider, der Schulleiter der Berufsfachschule für Pflege und erster Vorsitzender des Ausbildungsverbund Pflege des Landkreis Forchheim, erläutert: „Wir haben den theoretischen Unterricht im Rahmen der Pandemie umgestellt und praktizieren Distanzunterricht. Eine Schule ohne Schüler ist überhaupt nicht schön. Wir gehen über das Medium E-Mail, über persönliche Telefonsprechstunden und wir verwenden die Wissensplattform CNE (Certified Nursing Education), ein internetgestütztes Angebot vom Thieme Verlag. Auf dieser Plattform mit Videos und Demonstrationen können Lerneinheiten bearbeitet werden und die Schüler können auch zuhause ihre Zertifikate erwerben. Sie absolvieren Tests zu bestimmten Themen, die wir entsprechend vorgeben und dann auch nachbesprechen. In diesem Dreiklang aus E-Mail, Telefon und Internet CNE Plattform fahren wir bis jetzt recht gut.“
Ambulanter Pflegedienst
Theresa Ackermann (19 Jahre) ist im dritten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Moment in Ebermannstadt im ambulanten Pflegedienst tätig: „Also ich finde, dass sich gar nicht so viel geändert hat. Natürlich gibt es die Maskenpflicht, aber es wird auf Station immer noch so viel erlernt wie sonst auch. Klar, wenn man die Intensivstation anschaut, besteht natürlich eine Ausnahmesituation mit den Corona- oder Covid-19 Patienten. Aber auf der normalen Station hat sich der Alltag eigentlich nicht viel geändert. Am Standort Ebermannstadt werde ich sehr oft mit dem Antigenschnelltest getestet und einmal in der Woche bekomme ich einen PCR-Test.“
Berufswahl
Auf die Frage, ob sie ihre Berufswahl noch einmal überdenken möchte, antwortet die Heiligenstädterin: „Nein. Ich habe den Beruf von meinem Vater vermittelt bekommen, der Rettungssanitäter ist. Ich finde es faszinierend, dass man die verschiedenen Erkrankungen erkennt, verschiedene Wunden sieht, etwas über die Behandlungsmöglichkeiten erfährt. Auf der Intensivstation habe ich mitbekommen, dass man den Patienten, die intubiert sind oder die ein Tracheostoma nach einem Luftröhrenschnitt haben, schon mit Kleinigkeiten eine Freude bereiten kann. Sie bedanken sich tausendmal. Klar, gibt es Stress, vor allem auf der Intensivstation mit den Corona Patienten, aber wenn ich die Fortschritte der Patienten sehe, mache ich das sehr, sehr gerne und freue mich auch drauf.“
Stationen im Krankenhaus
Im Vergleich der ambulanten Pflege zu den stationären Bereichen im Krankenhaus lerne man das Umfeld kennen, wie die Patienten leben, sagt die angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin. Bei den Hausbesuchen erfahre man viel mehr vom häuslichen Umfeld der Klienten und deren Angehörigen. Auf den Stationen sehe man die Patienten nur im Krankenhaus, manchen gehe es nicht gut, einige hätten Heimweh. Theresa Ackermann ist stolz auf das Erreichte und geht zuversichtlich in die Prüfungen: „Mich persönlich interessiert die Chirurgie und die Gynäkologie, weil ich es interessant finde Operationen vor- und nachzubereiten, aber auch die Wundpflege, das Wundmanagement, die verschiedenen Verbände oder Phasen der Wundheilung. Ich sehe mich später im stationären Bereich oder in der Intensiv-OP-Weiterbildung.“
Die Berufsfachschule für Pflege in Forchheim findet sie klasse und ist froh sich dafür entschieden zu haben, „weil es hier ein familiäres Umfeld gibt. Man weiß, zu wem man bei Fragen gehen muss und kennt die Ansprechpartner. In einem Kurs sind rund 20 Personen. Es ist also nicht so riesig. Innerhalb der Klasse hat man einen anderen Bezug zu Mitschülern und auch zu den anderen zwei Kursen.“
Die Berufsfachschule für Pflege verfügt insgesamt über 60 Ausbildungsplätze. In der Klasse, die am 1. September beginnt, sind noch Plätze frei. Die dreijährige Ausbildung besteht einerseits aus dem Unterricht mit Lerneinheiten zu Gesundheits- und Krankenpflege und berufsbezogenen Grundlagen, beispielsweise aus den Bereichen Medizin, Recht und Psychologie und andererseits aus den praktischen Einsätzen auf den verschiedenen Stationen im Klinikum Forchheim und Ebermannstadt (Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Intensivstation, Psychosomatik, Akutgeriatrie u. a.) und in der ambulanten Krankenpflege.
Mehr Informationen gibt es unter https://www.klinikumforchheim.de/unser- klinikum/berufsfachschule-2/
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