Alarm für das BRK Heroldsberg
Schweres Schiffsunglück auf dem Rhein-Main-Donau Kanal bei Erlangen Frauenaurach in der Nacht von Sonntag, den 11.09.2016
Um 02:19 Uhr am 11. September 2016 wurden die Helfer der BRK Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung Erlangen-Land, gestellt durch die Helfer der BRK Bereitschaft Heroldsberg unsanft durch ihre Funkmeldeempfänger und Alarm-SMS geweckt. Zusammen mit weiteren Einheiten des BRK Erlangen-Höchstadt, der Feuerwehr, des ASB, mehrerer Wasserrettungseinheiten aus der Metropolregion, des Technischem Hilfswerks, sowie der Polizei wurden sie zum Main-Donau-Kanal nach Erlangen-Frauenaurach nahe der Schleuse Kriegenbrunn gerufen. Als Alarmstichwort wurde „Schiffskollision – Massenanfall von Verletzten (MANV) und Betroffenen – Wassernot 3“ vermeldet.
Personenschiff kollidierte mit Brückenbauwerk
Vor Ort wurde folgende Lage festgestellt: ein Personenschiff, mit 181 Fahrgästen und einer 49 Mann starken Besatzung war mit einem Brückenbauwerk kollidiert. Das unter schweizer Flagge fahrende Schiff war hierbei mit dem Steuerstand gegen die Brücke der zwischen Erlangen und Frauenaurach verlaufenden Eisenbahnstrecke gestoßen. Bei der Kollision wurden zwei Besatzungsmitglieder in der Schiffsbrücke eingeklemmt und konnten durch die Rettungskräfte nur noch tot geborgen werden. Hierzu musste in aufwändiger Arbeit der völlig deformierte Steuerstand mit schwerem technischem Gerät geöffnet werden. Nach dem Ausrücken von der Wache Oberland und der Ankunft im Bereitstellungsraum wurde die Heroldsberger SEG von der Sanitätseinsatzleitung zur Einrichtung der Betreuungsstelle in das Gemeindezentrum Aurachsaal nach Erlangen-Frauenaurach beordert.
BRK richtet Betreuungsstelle ein
Nach der Ankunft der Rotkreuzler am Aurachsaal um 03:45 Uhr konnte die Betreuungsstelle zügig eingerichtet werden und war um 04:30 Uhr betriebsbereit. Für die Betroffenen wurden Getränke sowie Sitzgelegenheiten vorbereitet. Die Ein- und Ausgangsregistrierung wurde aufgebaut, der Vorplatz des Saales durch Flutlicht ausgeleuchtet sowie Vorbereitungen für die Gepäckverladung getroffen, im weiteren Einsatzverlauf mit Unterstützung durch weitere Einheiten der Hilfsorganisationen. Zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern wurden die Reisenden und die Crew des Schiffes von einem Notfallseelsorger vor Ort betreut und informiert.
Parallel zum Aufbau der Betreuungsstelle wurde zur Evakuierung der Gäste des Hotelschiffs sowie der verbleibenden Crew-Mitglieder durch Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk ein provisorischer Steg errichtet und mit Kränen zwischen Schiff und Ufer gehoben. Bereitstehende Busse sowie die mit dem Stichwort „MTW-Alarm“ gesamt verfügbaren Mannschaftstransportwagen des BRK Erlangen-Höchstadt transportierten die Insassen anschließend in das Gemeindezentrum nach Frauenaurach.
Auch SEG BRK Heroldsberg im Einsatz
Während der Rettungsarbeiten am Schiff organisierten die Heroldsberger Helfer Verpflegung aus dem BRK Erlangen, sowie bei einer Großbäckerei in Erlangen und einem Metzger aus Frauenaurach. Diese wurde dann zur Verpflegung der Einsatzkräfte an die Einsatzstelle am Kanal transportiert. Ab 08:40 Uhr konnten die Busse, die die Reisenden zur weiteren Unterkunft in Hotels im Großraum brachten, beladen werden. Um 09:00 Uhr war die Busabfertigung abgeschlossen, sodass das große Aufräumen und Reinigen der Einsatzgerätschaften beginnen konnte. Um 10:30 Uhr war dann der Einsatz für die Heroldsberger Rotkreuzler auf der Rettungswache Erlanger Oberland beendet.
Dieser Einsatz zeigte wieder, dass Schadensfälle solcher Ausmaße nicht ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte und deren Größtenteils durch Spenden finanzierte Ausrüstung und Fahrzeuge effektiv und schnellstmöglich abarbeitbar sind.
Für BRK Heroldsberg Julian u. Detlef - Lutz Pertek
Autor:Detlef-Lutz Pertek aus Landkreis Erlangen-Höchstadt |
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