Der Schwarzenbruck-Kalender im Dezember: das Gasthaus Maußner um 1920

Das Kalenderblatt Dezember zeigt das Gasthaus Maußner aus Oberlindelburg. Das Foto wurde ca. 1920 aufgenommen. Leider steht das Anwesen in der damaligen Form nicht mehr. Es wurde im Jahr 1956 erneut und im Jahr 1972 umgebaut. Als Gaststätte ist das Gebäude bis ins Jahr 1964 geführt worden.
Da es leider nicht möglich war, über noch lebende Zeitzeugen an detaillierte Informationen zu kommen, möchten wir nachfolgend über die geschichtliche Entwicklung des Ortsteils Lindelburgs berichten (die Schilderungen sind der Festschrift anlässlich des 700-jährigen Jubiläums Lindelburgs entnommen). Lindelburg feierte im Jahr 1995 dieses grosse Jubiläum, denn im Jahr 1295 wurde der Ort erstmalig urkundlich erwähnt. Lindelburg ist wahrscheinlich als Rodungssiedlung entstanden und liegt - wie eine grosse Lichtung - in einem riesigen Waldgebiet. Im Laufe der Geschichte wandelte sich der Ortsname einige male. Im Jahre 1295 wurde der Ort als Lintelberch bezeichnet. In weiteren Urkunden stand als Ortsname Lintelperg und auch Lindelberk. Einmal wurde auch die Schreibweise Lynntelberg gefunden. Nach und nach setzte sich jedoch die Bezeichnung Lindelburg durch. Lindelburg wurde stets als eine Ortschaft empfunden und geführt, wenn es auch manchmal als Ober- bzw. Unterlindelburg bezeichnet wurde. Das „Unterdorf“ wird als älterer Ortsteil angesehen, da es zentral in der Rodungsfläche liegt und dies damals als gebräuchlich angesehen wird. Unterlindelburg liegt am Fusse des für die Namengebung verantwortlichen Hausberges, dem Lindelberg. Gleichzeitig ist die Ortslage hier etwas geschützter vor den üblichen Witterungseinflüssen. Ferner sind auch alle urkundlich erwähnten Grundstücke in Unterlindelburg zu finden. Erstmalig ist die Schreibweise Ober- bzw. Unterlindelburg in dem Sterberegister der Pfarrei Oberferrieden aufgeführt. Bis heute hat sich die Schreibweise erhalten. Das Jahr 1726 ist für das Dorf als bedeuten anzusehen, denn am 4. Mai 1726 wurde die erste Gemeindeordnung erlassen. Hierin wurde die Neuorganisation der Gemeindeherrschaft geregelt und aufgeschrieben. Zusammen bildeten die beiden Dorfteile eine Gemeinde. Das Gemein-Buch der sechs Grundherren wurde gemeinsam verfasst und betraf alle Bewohner von Ober- und Unterlindelburg gleichermassen. Das Gemeinwesen wurde detailliert geregelt. Es wurde u.a. festgelegt, was die Bewohner zu tun und zu lassen hatten - und was bei Zuwiderhandlung als Strafe zu bezahlen war. Es gab nachfolgend für beide Seiten, den Grundherren und den Bürgern, mehr Rechtssicherheit. In all den Jahren waren die Bewohner überwiegend im landwirtschaftlichen Bereich tätig. Aber auch die Viehwirtschaft sowie auch die Produktion von Holzkohle und der Abbruch von Sandstein gehörten zum Wirtschaftsleben des Ortes. Das Leben in dieser Zeit war stets beschwerlich und auch von Not und Leid geprägt. Die Auswirkungen der Kriege, beginnend mit dem Markgrafenkrieg bis hin zum 2. Weltkrieg liessen das Dorf nicht unberührt. Aber auch Seuchen und verheerende Krankheiten setzten den Bewohnern in all den Jahrhunderten zu. Erst in der Neuzeit ist Lindelburg zu einem beschaulichen Dorf herangewachsen. Im Jahr 1972 wurde Lindelburg ein Ortsteil von Schwarzenbruck. Von einstmals einigen wenigen Bewohnern entwickelte sich Lindelburg zu einem Ortsteil mit über 1000 Einwohnern.
Zum Abschluss dieses Kalenderjahres 2015 möchte sich das KulturNetzwerk Schwarzenbruck bei allen Lesern dieser kleinen Rubrik im Mitteilungsblatt bedanken - für das Interesse an der geschichtlichen Entwicklung, basierend auf den 12 Bildern des Kalenders 2015. Die 12 Bilder des Kalenders 2015 und die dazugehörenden Geschichten werden wir auch als Büchlein herausgeben. Wir möchten gleichzeitig darauf hinweisen, dass auch für das Jahr 2016 wieder ein Kalender erscheinen wird. Wir möchten Ihnen auch diesen neuen Kalender ans Herz legen und bedanken uns im voraus bei Ihnen für den Kauf des neuen Kalenders, der uns in die Lage versetzt, die geschichtliche Würdigung der einzelnen Ortsteile weiter zu führen und das Projekt „Vergangene Zukunft“ mit weiteren Aktionen zu beleben. Ihr KulturNetzwerk Schwarzenbruck

Autor:

Fritz Schneider aus Nürnberger Land

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