Schwarzenbruck ist FairTradeTown. Und das ist gut so!
Was leben wir doch in einer schönen Welt. Die Meisten können sich alles kaufen, was man zum Leben braucht. Wir - hier in Mittel-Europa - leben in einer Zeit, wie sie besser noch nie war. Noch nie hatte eine Bevölkerung in unserer Region einen Lebens-Standard wie heute, noch nie hatten wir ein besseres Gesundheits-/Kranken-System, noch nie waren wir so mobil, noch nie waren wir so frei. Und noch nie hatten wir als Bevölkerung und Konsumenten soviel Macht wie heute. Wir können bestimmen, was geht und was nicht geht. Und das geht uns alle an - womit wir beim Thema wären: Fairtrade - na und? Was geht uns Fairtrade an, warum ist Fairtrade für uns alle und für die Generationen nach uns so wichtig? Und so richtig!
Schwarzenbruck ist seit September 2015 eine von vielen Fairtrade-Kommunen, die mit ihrem Beitritt zu diesem Gedanken der Fairness Signale setzen. Signale für mehr Fairness im Zusammenleben, mehr Fairness im Handel und mehr Fairness mit unserer Umwelt.
Fairtrade ist nicht nur Kaufen von Produkten mit Siegel - Fairtrade ist mehr!
Jeder Bürger in Schwarzenbruck stellt sich die berechtigte Frage: „Was hab’ ich davon, wenn Schwarzenbruck FairTradeTown ist?“. Die Frage ist wichtig und richtig - noch wichtiger und richtiger sind die Antworten darauf.
Im Kern ist FairTrade der Versuch, die Ergebnisse und Erfolge guter Arbeit gerecht zu verteilen: nicht nur die Vermarkter von Produkten, sondern auch die Hersteller sollen einen gerechten Anteil am Ergebnis haben. Dies gilt für die Farmer von Kaffee in Südamerika, dies gilt für Betriebe in Afrika und Südostasien - und dies gilt aber auch für z. B. Milchbauern bei uns. Mit dem Fairtrade-Gedanken wollen wir nicht nur jenen helfen, die in ihren Ländern Existenzen für sich aufbauen und damit auch Arbeitsplätze schaffen (und damit Wirtschafts-Flucht reduzieren), sondern auch zu weiteren Aktivitäten des fairen Miteinanders aufrufen.
Dazu gehört im hohen Masse der Einkauf von lokalen Produkten, von Lebensmitteln aus heimischen Anbau, von Aufträgen an heimische/lokale Anbieter - von mehr Nachhaltigkeit im Zusammenleben von Konsument und Produzent. Auch wenn die großen Discounter lokal vertreten sind - die allermeisten Produkte kommen nicht aus heimischen oder gar lokalen Anbau und bei vielen dieser Produkte wurden und werden nationale Produzenten von der großen Einkaufsmacht dieser Diskount-Konzerne in die Knie gezwungen. Es liegt in unserer Hand, in der Hand der Konsumenten, durch unseren Einkauf zu bestimmen, was richtig ist, was nachhaltig ist, was Arbeitsplätze bei uns sichert und schafft. Es liegt an uns, Zeichen zu setzen für mehr Nachhaltigkeit und eine bessere Zukunft für die nächsten Generationen.
Dazu gehört auch unser Verhalten beim Einkauf: muss die Verpackung aus Plastik sein? Wer zählt die ungezählten gelben Säcke jeden Monat alleine in Schwarzenbruck? Und wer füllt diese Säcke? Was können wir gemeinsam und alleine tun, um unser Verhalten nachhaltiger und zukunftsorientierter zu gestalten. Und dies alles, ohne unsere Lebensqualität zu verändern. Nein: dies alles, um unsere Lebensqualität zu erhöhen. Das ist ebenso Teil des FairTrade-Gedankens wie das Kaufen von Produkten mit Fairtrade-Siegeln.
Steuerungsgruppe hat Plan für das Jahr 2016 erarbeitet
Jetzt ist Schwarzenbruck FairTradeGemeinde - na und? Wie geht’s weiter? Die eigens dafür ins Leben gerufene Steuerungsgruppe unter dem Vorsitz des 1. Bürgermeisters Bernd Ernstberger hat am 7. Januar in der Grundschule getagt und Themen und Aktionen für das Jahr 2016 und damit das erste Jahr als FairTradeTown geplant. Nach sehr anregenden Diskussionen wird besonders auf fünf Schwerpunkte gesetzt:
Förderung und Forderung des Kaufs von Produkten mit FairTrade-Siegeln
Aktivieren möglichst vieler Schwarzenbrucker für regionales/lokales Denken und Handeln und Kaufen
Umsetzen von fairen Regeln bei lokalen Veranstaltungen wie Einkauf von lokalen Produkten, von FairTrade-Produkten, Einsatz von wiederverwertbarem Geschirr, Reduktion/Verbot von Plastik usw. - hier wird eine Checkliste als Anleitung und auch als Anregung erarbeitet
intensive Arbeit an der Schule und den Kindergärten, um schon hier und besonders hier den Gedanken der Fairness tief zu verankern und auch so in die Familien zu tragen
Aktives Kommunizieren über Aktionen und Maßnahmen, von Erfolgen und Fortschritten, von Mitmachern und Mutmachern - über Alles, was den Gedanken von fairem Miteinander und fairem Füreinander unterstützt und weiterbringt. FairTradeTown zu sein ist kein Titel und ist auch kein Preis, den man gewonnen hat - FairTradeTown zu sein ist eine Verpflichtung und eine große Chance, vieles besser zu machen. Besser für uns, besser für unsere Umwelt - und auch besser für die Welt. Für unsere Welt, denn wir haben nur die eine
Es gibt noch viel zu tun - machen Sie mit, macht mit, lasst uns gemeinsam eine richtig gute, eine richtig schöne FairTrade-Gemeinde werden. Wir schaffen das!
Autor:Fritz Schneider aus Nürnberger Land |
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