Fleischkontrollen greifen ++ Parasiten können dem Menschen gefährlich werden
Trichinen bei einem Wildschwein im Nürnberg Land festgestellt
NÜRNBERGER LAND (lra/nf) – Das Fleisch eines jeden Tieres, das für den Verzehr durch den Menschen bestimmt ist, wird in Deutschland untersucht, bevor es zur Weiterverarbeitung freigegeben wird. Bei einem im Nürnberger Land geschossenen Wildschwein wurden Trichinen gefunden, Parasiten, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Der Fund zeigt, dass die amtlichen Fleischkontrollen nötig sind, aber auch, dass sie greifen.
Vor der Schlachtung wird das lebende Tier bei der sogenannten Lebendbeschau auf Krankheiten untersucht, es darf erst geschlachtet werden, wenn es für gesund befunden wurde. Bei der folgenden, gesetzlich vorgeschriebenen amtlichen Fleischbeschau überprüfen die Veterinärämter mit verschiedenen Methoden das Fleisch geschlachteter oder erjagter Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen und anderer Tiere auf Genusstauglichkeit: Es muss frei von Arzneimittelrückständen, Umweltkontaminanten und Parasiten sein.
Diese Kontrollen sind durchaus notwendig: So wurden bei einem im Landkreis geschossenen Wildschwein Trichinen gefunden. Dies sind wurmförmige Parasiten, die durch den Verzehr von befallenem und nicht durcherhitztem Fleisch übertragen werden können und beim Menschen zu schweren Erkrankungen führen können. Die gute Nachricht: Dank der strengen Kontrollen ist die sogenannte Trichinose oder Trichinellose in Deutschland sehr selten. Von 2001 bis 2011 wurden dem Robert-Koch-Institut nur 63 Fälle gemeldet. Meist infizierten sich die Menschen im Ausland oder durch dort erworbene Produkte, die nicht die deutschen Untersuchungen durchlaufen haben.
„Die Fleischuntersuchungen sind aufwendig und teuer, aber sie sind absolut notwendig, um die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Wir geben nur Fleisch frei, dass sich bei allen Kontrollen als einwandfrei erwiesen hat“, sagt Dr. Günther Linz, Abteilungsleiter des Veterinäramtes im Landratsamt Nürnberger Land. Die Jagdvereine und Hegegemeinschaften werden vom Veterinäramt am Landratsamt bei auffälligen Befunden informiert. Die Institutionen arbeiten zusammen, um Mensch und Tier gesund zu halten. Bernhard Kukula, 1. Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Nürnberg Land e.V., fügt hinzu: „Das Vorkommen von Trichinen ist bei uns sehr selten. Wir lassen trotzdem das Wild untersuchen und tun alles, was möglich ist. Das Bewusstsein und das Verantwortungsgefühl sind bei der Jägerschaft absolut präsent.“
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