Neun Mobilstationen für Würzburg: Flexibel das passende Verkehrsmittel wählen
WÜRZBURG - Seit 22. September 2015 bietet die Stadt Würzburg Ihren Bürgerinnen und Bürgern mit den Mobilitätsstationen einen neuen Service an. Insgesamt neun Mobilstationen, die entlang des Straßenbahnnetzes in der Zellerau, der Sanderau, Grombühl und der Altstadt eingerichtet wurden, verknüpfen Carsharing-Angebote mit dem Straßenbahnnetz sowie der Nutzung des Fahrrads.
Sie ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern, bei anstehenden Fahrten flexibel das bedarfsgerechte Verkehrsmittel aus den angebotenen Alternativen zu wählen.
„Mobilstationen sind damit eine attraktive Erweiterung des Mobilitätsangebots in Würzburg ganz nach dem Motto der europäische Mobilitätswoche 2015: Wähle. Wechsle. Kombiniere.“ sagte Bürgermeister Dr. Adolf Bauer bei der offiziellen Eröffnung der Mobilstation am „Ulmer Hof“ im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche. Stelen machen die Mobilstationen gut sichtbar und bieten hilfreiche Informationen zu den Mobilitätsangeboten in der Nähe, wie zum Beispiel Carsharing, ÖPNV, Taxi und Leihräder.
Die Mobilstationen wurden im Auftrag der Stadt Würzburg errichtet und werden von der Würzburger Stadtverkehrs-GmbH (SVG) bewirtschaftet. Der Bau der Stationen wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Die Fahrzeuge an den Mobilstationen werden durch den Carsharing-Anbieter Scouter aufgestellt und vermietet. Da Carsharing eine ideale Ergänzung zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel darstellt, bietet die WVV allen Abokunden zudem attraktive Vergünstigungen bei der Nutzung von Carsharing. „Unseren Abokunden bieten wir ein attraktives Paket an. Sie können ohne Registrierungsgebühr bei der Anmeldung zum Carsharing und ohne monatliche Fixkosten das Carsharing-Angebot von Scouter nutzen. Der CO2-Ausgleich ist ebenfalls inklusive, so dass die Umwelt zusätzlich geschont wird.“ sagte Kornelia Hock, Leiterin der Marketingabteilung bei der Würzburger Straßenbahn GmbH. "Im ersten Jahr macht das eine Ersparnis von über 100 Euro aus, in den weiteren Jahren mehr als 70 Euro jährlich," ergänzte sie.
„Die Mobilstationen sollen die Mobilität der Würzburgerinnen und Würzburger erleichtern und zugleich die Umwelt entlasten. Die Erfahrungen zeigen, dass viele Menschen Angebote der kombinierten Mobilität gerne nutzen und zum Teil sogar den eigenen Wagen abschaffen“, erläuterte Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner.
Ein bedürfnisorientiertes und flexibles Mobilitätsangebot ist ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Mobilität in der Stadt. Der Stadtrat hat daher im November 2014 beschlossen, in Würzburg ein Netz von Umsteigepunkten – die sogenannten Mobilstationen – einzurichten. Da neue Mobilitätsangebote auf eine gut ausgebaute und leistungsstarke Infrastruktur mit Bus und Bahn als Basis angewiesen sind, wurden in direkter Nähe von zentralen Straßenbahnstationen neue Fahrradabstellmöglichkeiten sowie Stellplätze für stationsgebundene Carsharing-Fahrzeuge geschaffen. Die Stellplätze werden durch klappbare Poller für die Carsharing-Fahrzeuge reserviert. Ein Teil der Stationen wird zu Beginn mit zwei Fahrzeugen ausgestattet, weitere Stationen werden vorerst mit einem Fahrzeug bestückt. Die vier Stationen in der Altstadt dienen zudem als zusätzlich Entleih- und Rückgabepunkte für das neue Leihfahrrad-System nextbike. Die Stationen in der Zellerau, Grombühl und Sanderau sollen schrittweise ebenfalls in das Leihfahrrad-System nextbike integriert werden.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit der Einrichtung der Mobilstationen gemeinsam mit der WVV eine weitere Maßnahme unseres Klimaschutzkonzeptes umsetzen konnten. Die Mobilstationen werden unser ÖPNV-Angebot weiter stärken und einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in unserer Stadt leisten.“ sagte Bürgermeister Dr Adolf Bauer.
Stadtbaurat Prof. Christian Baumgart stellte heraus: „Carsharing ist eine große Chance für die Förderung einer stadtverträglichen Mobilität. Gerade viele junge Menschen haben nicht mehr den Traum vom eigenen Auto, sondern wollen flexibel unterschiedliche Verkehrsmittel nutzen und teilen. Durch die Mobilstationen unterstützen wir diese Entwicklung, die uns gleichzeitig Platz für eine weitere Gestaltung der öffentlichen Räume schafft. Im neuen Stadtteil Hubland planen wir bereits jetzt drei zusätzliche Mobilstationen.“
Weitere Informationen und Standortpläne:
www.wuerzburg.de/mobilstationen
Wie Mobilstationen die Umwelt entlasten können
Die umwelt- und klimawirksamen Entlastungseffekte der Mobilstationen ergeben sich aus der Fahrzeugflottenzusammensetzung und aus einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Nutzerinnen und Nutzer.
Die Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland haben einen niedrigeren spezifischen CO2-Ausstoß als die Flotte aller deutschen Privatwagen. Dies erklärt sich dadurch, dass Fahrzeuge mit hohen Kraftstoffverbrauchswerten von den Carsharing-Kunden aufgrund der Kostentransparenz (nach Fahrzeuggröße gestaffelte Nutzungstarife) verhältnismäßig wenig nachgefragt werden und dass die Fahrzeuge in Carsharing-Flotten aufgrund der relativ hohen Laufleistung (hohe Auslastung der Fahrzeuge) entsprechend schnell ausgetauscht werden. Dies führt dazu, dass die Fahrzeuge in Carsharing-Flotten immer über die modernsten Umwelt- und Sicherheitsstandards verfügen.
Privatfahrzeuge werden im Mittel ca. 5 % der Zeit genutzt, in den restlichen 95 % der Zeit stehen die Fahrzeuge ungenutzt herum und blockieren oft wertvolle Flächen. Stationsbasierte Carsharing-Fahrzeuge werden im Gegensatz hierzu effizient genutzt, da mehrere Personen im Tagesverlauf auf das gleiche Fahrzeug zu unterschiedli-chen Zeiten zugreifen. So kommen in Deutschland statistisch ca. 35 Nutzer auf ein Carsharing-Fahrzeug.
In Kundenbefragungen wurde regelmäßig festgestellt, dass Carsharing-Teilnehmer im Vergleich zum Durchschnitt weniger Privat-Pkws pro Haushalt besitzen; ein stationsbasiertes Carsharing-Fahrzeug ersetzt demnach im statistischen Durchschnitt 4 bis 10 Privat-Pkws. Dadurch können ca. 37 bis 90 Quadratmeter an Stellplatzfläche eingespart werden. Vor allem in Stadtteilen mit einer hohen Einwohnerdichte stellt dies eine deutliche Entlastung des öffentlichen Straßenraumes dar.
Das am 19.12.2012 einstimmig im Stadtrat beschlossene „Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Würzburg“ sieht zur Erreichung der Klimaziele u.a. die intensive Förderung des Radverkehrs und die Errichtung von Mobilstationen als urbane Schnittstelle der verschiedenen Verkehrsträger des Umweltverbundes (Fahrrad, ÖPNV, Fußwege, Carsharing, Taxi) vor.
Quelle: Stadt Würzburg
Autor:MarktSpiegel Online aus Nürnberg |
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