Thomas Lurz schwimmt gegen Kirchheim
Für den Erhalt von Freibädern auf dem Land
Der zwölffache Schwimmweltmeister Thomas Lurz aus Gerbrunn stellte sich 17 Kirchheimer Herausforderern im Alter von zehn bis 68 Jahren im örtlichen Freibad im Rahmen der Landkreisaktion „Tauch nicht ab, lern Schwimmen!“. Es begann harmlos bei der „Langen Badenacht“ des Fördervereins Schwimmbad Kirchheim e.V. mit einer netten Begrüßung durch Bürgermeister Björn Jungbauer vor zirka 250 Kirchheimer Zuschauern und einer Autogrammstunde des Weltmeisters.
Als die Badehosen angezogen waren, verfinsterten sich auch die Mienen der ernsten Gegner: Lurz wählte Bahn 3 und unter dem Klang von Titanenmusik wurden die 17 stolzen Kirchheimer Herausforderer vorgestellt. Die Zuschauer johlten, als Altbürgermeister Anton Holzapfel, Fördervereinsvorsitzender Frank Hellmuth und Bürgermeister Björn Jungbauer gekonnt vom Startblock gingen und im aufspritzenden Schwimmbadwasser um die Ehre kämpften. Thomas Lurz hingegen, der seit seinem 5. Lebensjahr mit dem kühlen Nass verbunden ist, zeigte alle Facetten der aktuellen Schwimmtechniken bis auf eine Neue: die Zeitlupentechnik. Schließlich wurde der Kampf knapp, aber klar auf der letzten Bahn entschieden: Kirchheim knapp vor Lurz – die Runden wurden nicht so genau gezählt. Die Zuschauer waren begeistert.
Schwimmbäder als harte Standortfaktoren auf dem Land
Eingefädelt hatte diesen Spaß der Leiter der Servicestellen Ehrenamt und Sport, Hermann Gabel. Mit dieser Aktion möchte er einerseits Öffentlichkeitsarbeit für das Erlernen der Schwimmfähigkeit ab Grundschulalter mit der Aktion „Tauch nicht ab, lern Schwimmen!“ machen, die gemeinsam mit der Stadt Würzburg und den Staatlichen Schulämtern durchgeführt wird. Andererseits möchte Gabel das hohe ehrenamtliche Engagement beim Betreiben von Freibädern auf dem Land hervorheben. „Ohne Ehrenamtliche bei der Badeaufsicht, im Kiosk oder bei der Schwimmbadreinigung geht hier gar nichts“, betont Hermann Gabel. „Dabei sind Schwimmbäder neben Kindergärten, Schulen und anderen örtlichen Einrichtungen harte Standortfaktoren auf dem Land.“
Dies bestätigt auch Bürgermeister Björn Jungbauer, der zusammen mit dem Gemeinderat jährlich zirka 25.000 bis 30.000 Euro aus dem Gemeindesäckel zuschießen muss. „Ohne die zusätzliche finanzielle, ideelle und organisatorische Zuarbeit des Fördervereins wäre das Defizit noch größer. Das Engagement von kleinen Landgemeinden bei der Schwimmbadbetreibung müsste viel mehr Gehör auf der Landkreis-, Bezirks- und Landesebene erfahren. Im Grundschulverband Kirchheim jedenfalls haben dank unseres Bades alle Schülerinnen und Schüler Schwimmunterricht“, erklärte Bürgermeister Jungbauer.
Thomas Lurz jedenfalls zeigte sich sehr beeindruckt, was die Kirchheimer und auch andere Gemeinden mit Schwimmbädern, gerade im ländlichen Raum, auf die Beine stellen. Er plädiert für den unbedingten Erhalt und eine planungssichere Förderung der Landschwimmbäder, da man schließlich „ohne Wasser nicht Schwimmen lernen kann“.
Quelle: landkreis-wuerzburg.de
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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