Differenziertes Bild zu Bürgerbeteiligungen
ERLANGEN (pm/mue) - Rund zwei Drittel der Erlangerinnen und Erlanger sehen sich in der Lage, die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in der Stadt einzuschätzen. Von diesen sind vier von fünf mit den gegebenen Möglichkeiten zufrieden, sieben Prozent sogar sehr zufrieden.
So das Ergebnis der alle zwei Jahre durchgeführten repräsentativen Haushaltsbefragung „Leben in Erlangen“, bei der die städtische Statistikstelle in diesem Jahr kommunale Informationsangebote und Bürgerbeteiligungen zum Thema hatte. Die vertiefte Auswertung wurde jetzt in der Reihe „Statistik aktuell“ veröffentlicht. „Es ist erfreulich, wie bekannt die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung bereits sind“, kommentiert Oberbürgermeister Florian Janik die Ergebnisse. Darauf dürfe man sich jedoch nicht ausruhen: „Lediglich 28 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten beiden Jahren eine Form der Bürgerbeteiligung genutzt zu haben. Hier gibt es deutliches Potenzial nach oben“, so Janik. Die Befragung zeige zudem einmal mehr, dass es sehr stark vom sozialen Status abhänge, ob sich Menschen einbringen oder nicht. Insbesondere bei Menschen mit Migrationshintergrund seien, abgesehen vom Ausländer- und Integrationsbeirat, Beteiligungsmöglichkeiten deutlich weniger bekannt.
Wichtige Arbeit der Ortsbeiräte
Nicht nur soziale Kriterien entscheiden über die Beteiligungsbereitschaft, auch zwischen den Stadtteilen sind die Ergebnisse deutlich differenziert. Das größte Engagement zeigt die Bevölkerung in Ten-nenlohe, wo mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in den letzten zwei Jahren eine Beteiligungsform genutzt hat. Ähnlich hoch sind die Beteiligungsquoten in Kosbach, Frauenaurach und Kriegenbrunn. „Diese hohen Beteiligungsquoten sind nicht zuletzt durch die wichtige Arbeit der Ortsbeiräte begründet“, erläutert Janik. Es sei deshalb ein ganz wesentlicher Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung, dass nun auch im restlichen Stadtgebiet Stadtteilbeiräte geschaffen werden. „Darüber hinaus gehört es zu den zentralen Herausforderungen für die städtische Beteiligungs- und Öffentlichkeitsarbeit, auch die Bevölkerungsgruppen besser zu erreichen, die sich bislang weniger stark für das Geschehen vor Ort interessieren“, so der OB. Immerhin 60 Prozent der Befragten gaben an, sich „eher gut“ informiert zu fühlen; jeder Zehnte fühlt sich sogar „sehr gut“ informiert. Für 45 Prozent der Befragten, die sich aktiver beteiligen würden, ist jedoch mehr Transparenz wichtig.
Der Bericht enthält entsprechende Handlungsempfehlungen, die nun schrittweise umgesetzt werden. Es ist vorgesehen, die Fragen bei der nächsten Bürgerbefragung wieder aufzugreifen, um Erfolge der angeregten Maßnahmen zu überprüfen.
Der aktuelle Bericht kann im Internet abgerufen werden:
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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