Erfolgsprojekt Erlanger KulturTafel
ERLANGEN (pm/mue) - Beethovens Fünfte, Goethes Faust, Star Wars, Fußball live im Stadion oder einfach mal ins Schwimmbad? Was für viele Menschen zum ganz normalen Freizeitprogramm gehört, ist für andere schlichtweg unerschwinglich.
Menschen, die sich eine Teilnahme an Kultur-, Freizeit- und Sportangeboten normalerweise finanziell nicht leisten können, fühlen sich gesellschaftlich oft ausgeschlossen und de facto „abgehängt“. Und genau das will die KulturTafel Erlangen verhindern: Seit nunmehr einem Jahr arbeitet Projektleiterin Juliane Siegel zusammen mit vier Ehrenamtlichen daran, Menschen mit wenig Geld solcherlei Teilnahme zu ermöglichen – und zwar mit Erfolg: Bis September 2015 wurden 1.337 Eintrittskarten an dankbare 365 AbnehmerInnen, darunter 118 Kinder, vergeben.
Das System hinter der KulturTafel funktioniert ganz einfach: Menschen mit geringem Einkommen, also beispielsweise Alleinerziehende, Menschen, die von Grundsicherung leben müssen, Kinder und Jugendliche aus armen Familien, Asylsuchende oder alte Menschen mit kleiner Rente können sich mit einem einseitigen Formular anmelden. Auf dem Anmeldebogen, der im Internet unter
www.diakonie-erlangen.de oder www.kulturtafel-erlangen.de
heruntergeladen werden kann, können InteressentInnen auch ankreuzen, für welche Arten von Veranstaltung sie sich am meisten interessieren. Stehen Freikarten zur Verfügung, werden zuerst diejenigen angerufen, die am längsten warten.
Damit jedoch überhaupt Freikarten verteilt werden können, muss es natürlich auch Einrichtungen und Veranstalter geben, die welche zur Verfügung stellen. Auch Privatleute können Eintrittskarten, die sie selbst nicht mehr brauchen, spenden. Von Anfang an als feste Partner dabei sind laut Juliane Siegel unter anderem das Theater Erlangen, das Fifty-Fifty und das E-Werk. Insgesamt haben inzwischen 36 Einrichtungen und Veranstalter das Projekt wenigstens einmal mit Freikarten unterstützt – aber es gibt auch noch Lücken in der Versorgung: „Was uns bis jetzt noch fehlt, sind Eintrittskarten für Kino oder Schwimmbad. Da suchen wir noch feste Partner“, so die Projektleiterin. Solche Karten können bis dato nur zugekauft werden, wenn etwa Spenden eingehen. Sind diese Zuwendungen aufgebraucht, gibt es derzeit leider keine Kino- und Schwimmbadeintrittskarten, die insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt sind.
Kostenloser Newsletter
Zum Service der KulturTafel gehört auch ein wöchentlicher Newsletter. Hier werden alle Veranstaltungen aufgelistet, die keinen Eintritt kosten. Der Newsletter kann via E-Mail
kulturtafel@diakonie-erlangen.de
bestellt werden; eine gedruckte Ausgabe hängt bei der Erlanger Tafel sowie im Schaukasten der Diakonie Erlangen in der Raumerstraße 9 aus.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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