Erlangen in Finanz-Not
Haushalt nochmals nach unten korrigiert!
ERLANGEN (pm/mue) - Der Erlanger Stadtrat hat den neuen Haushalt 2025 mit 27 zu 21 Stimmen beschlossen.
Das Zahlenwerk sieht nochmals deutliche Einsparungen bei Personal und laufenden Ausgaben der Verwaltung vor. Formal, so heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus, unterliegt die Stadt bis auf Weiteres der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung. Es kann also nur das finanziert werden, was für den Betrieb der Stadt zwingend erforderlich ist. Erlangen steht damit vor einer der größten finanziellen Herausforderungen der jüngeren Geschichte; im Jahr 2024 wurden vor allem aufgrund hoher Gewerbesteuerrückzahlungen nur 66 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen – statt der prognostizierten 220 Millionen. Auch für 2025 werden lediglich 120 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen prognostiziert, ein Niveau wie zuletzt 2018. Hinzu kommen steigende Personal- und Sozialausgaben, hohe Baukosten und deutlich höhere Umlagezahlungen an den Bezirk Mittelfranken.
Bereits seit Juli 2024 hat die Stadt umfassende Einsparungen eingeleitet: Die Sachmittel wurden durch eine Haushaltssperre um 7,8 Millionen Euro gekürzt und die Investitionen um 6,3 Millionen Euro reduziert. Der bereits unter Spardruck entstandene Haushaltsentwurf für 2025 wurde nochmals um rund 9 Millionen Euro bei den Sachmittelbudgets und rund 1,7 Millionen Euro bei den Investitionen gekürzt. Im Personalbereich spart eine sechsmonatige Wiederbesetzungssperre für freiwerdende Stellen weitere 7,5 Millionen Euro jährlich ein.
Trotz der angespannten Haushaltslage, so heißt es weiter, bleibe man dem Anspruch treu, Erlangen nachhaltig weiterzuentwickeln. Investitionen in Schulen (19,1 Millionen Euro), Kinderbetreuung (11,6 Millionen Euro) sowie städtische Infrastruktur (12,6 Millionen Euro) sollen fortgesetzt werden. Mehr unter:
www.erlangen.de/haushalt
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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