Geschenkpakete in und aus dem Osten - man erinnert sich
Vor gut 40 Jahren erhielt ich von Verwandten aus Glashütte im Osterzgebirge als Weihnachtsgeschenk einen Nussknacker, der sich bis heute gut gehalten hat. Damals war es üblich, Geschenkpakete auszutauschen. Lebensmittel oder Textilien gegen Volkskunst.
Für viele Verwandte und Bekannte war der Postverkehr oft die einzige Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren und kleine Geschenke zu Geburtstagen oder zu Weihnachten auszutauschen. Der Paketversand von West nach Ost hat nicht nur den Empfängern eine Freude bereitet, die Staatsführung der DDR hatte die "Versorgung von drüben" sogar fest in den Haushalt eingeplant.
Kaffee, Schokoladen und Schokoladenerzeugnisse, Südfrüchte und Obst, Kokosflocken, Rosinen, Mandeln und Nüsse waren in den Päckchen. Aber auch Kaugummi, Bonbons, Kosmetikartikel, Waschmittel, Strumpfhosen, Backpulver, Puddingpulver, Konserven, Gewürze, Wurst sowie Pralinen waren begehrt.
Doch der Versandweg wurde nicht nur einseitig genutzt. Auch Richtung Westen verließen viele Millionen Pakete und Päckchen jährlich die DDR.
Die Paketinhalte aus dem Osten unterschieden sich selbstredend stark von denen der Westpakete. Überwiegend Bücher und kunstgewerbliche Artikel waren dabei, ebenso wie Spielwaren. Ich persönlich freute mich immer über Modellbahn-Zubehör. Lebensmittel wurden nur in seltenen Fällen verschickt. Meist handelte es sich dabei um Selbstgemachtes (z.B. Weihnachtsstollen), das oft mit den Zutaten hergestellt wurde, die zuvor per Paket aus dem Westen kamen.
Und heute warten nun der Nussknacker mit Katze Mona auf den Weihnachtsmann, der wohl bald kommen wird ....
Autor:Günther Klebes aus Erlangen |
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