„Noch viel Arbeit“: OB Florian Janik zieht Halbzeitbilanz
ERLANGEN (mue) - Eine gut funktionierende Stadtgesellschaft war – auf den Punkt gebracht – das erklärte Ziel von Oberbürgermeister Dr. Florian Janik (SPD) zu seinem Amtsantritt vor drei Jahren. Klar, dass sich dieses Motto durch alle Bereiche des täglichen Lebens zieht. Und so ist der Tenor seiner Halbzeitbilanz einerseits durchwachsen, andererseits aber auch von einer positiven Tendenz beseelt.
Dass eine fortschrittliche Entwicklung nicht nur im Rathaus bewirkt werden kann, ist dem 37-jährigen Stadtoberhaupt bewusst. Ihm ist wichtig, „... dass die Menschen in Erlangen nicht nur gut leben, sondern sich vor allem ins Leben mit einbringen können und wollen. Das ist auch immer eine Frage der Motivation.“ So sollen etwa bis Ende 2017 in allen Ortsteilen Stadtteilbeiräte ihre Arbeit aufnehmen, damit „... die Anliegen der Menschen nicht nur bei Bürgerversammlungen Gehör finden.“ Immerhin sei Erlangen durchaus eine reiche Stadt, und so stehe es jedem Einwohner zu, ein angemessenes Leben führen zu können. Janik: „Dies umzusetzen ist nicht immer einfach, aber wir sind bereits ein gutes Stück vorwärts gekommen.“
Erlangen-Pass als Erfolgsmodell
Als Beispiel führt er den vor knapp einem Jahr eingeführten Erlangen-Pass an, der es auch finanziell nicht allzu gut gestellten Menschen ermöglicht, etwa verschiedene Freizeitangebote wahrzunehmen. Bis Dezember 2016 hatten über 5.300 Bürgerinnen und Bürger den Pass beantragt und genutzt – den OB freut dabei, dass sich für dieses mittlerweile als Erfolgsmodell deklarierte Projekt sehr viele Unterstützer über städtische Einrichtungen hinaus gefunden haben, zum Beispiel etliche Vereine. So konnte die Zahl der Angebote innerhalb des ersten Jahres von 32 auf 94 beinahe verdreifacht werden. Gerade auch so etwas ist für Janik gelebte Gesellschaft – einfach machen, jenseits der Statistiken.
Erlangens Rolle als bedeutender Wirtschaftsstandort ist längst kein Geheimnis mehr; auf gut 110.000 Einwohner kommen hier immerhin knapp 90.000 sozialversicherungspflichtige Jobs – plus Beamte und geringfügig Beschäftigte. Da gibt es auch viele Pendler, weshalb die Infrastruktur ein weiteres tragendes Thema für den OB ist: „In diesem Zusammenhang bin ich froh, dass es zum Beispiel mit der Stadt-Umland-Bahn ebenfalls vorwärts geht.“ Und auch das Engagement von Siemens begrüßt Janik: „Das Unternehmen ist eine wichtige Säule für die Stadt. Hohe Investitionen in den Standort zeigen dies ganz klar.“ Paradebeispiel: der neu entstehende Campus. Die Fertigstellung soll bis zum Jahr 2030 erfolgen, investiert werden insgesamt rund 500 Millionen Euro. Die Arbeit zwischen Stadt und Unternehmen gestalte sich dabei reibungslos, man komme zügig voran. „Dies ist auch der hervorragenden Vorbereitung zu verdanken. Von meinem Vorgänger habe ich diesbezüglich ein gut bereitetets Feld übernommen und konnte bestens an seine Arbeit anknüpfen“, unterstreicht Florian Janik.
Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen
Echte Sorge bereitet dem Oberbürgermeister die Wohnsituation in der Hugenottenstadt, in der es noch immer an genügend bezahlbarem Wohnraum fehlt. Aus diesem Grund bekommen alle potentiellen Bauträger bei der Ausweisung neuer Baugebiete die Auflage, bei jedem Projekt mindestens 25 Prozent geförderten Wohnraum entstehen zu lassen. Die städtische GEWOBAU setzt dies zu nahezu 100 Prozent um – in absehbarer Zeit sollen allein durch dieses Unternehmen mindestens 1.000 Wohnungen gebaut werden. „Die ersten 150 in der Brüxer Straße sind bald bezugsfertig, hinzu kommen aber auch noch Bauprojekte etwa von Kirchen oder von privaten Trägern.“ Janiks Halbzeit-Fazit: „Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns, denn zu einer funktionierenden Stadtgesellschaft gehört nun einmal auch ein lebenswertes Umfeld. So schaffen wir weitere Orte der Begegnung – Stichwort: Frankenhof –, sanieren oder bauen Bäder, Sporthallen und vieles mehr.“ In derartige Projekte sollen allein noch in diesem Jahr über 15 Millionen Euro investiert werden.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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