OB-Wahl Erlangen / Teil 11: "Demografischer Wandel – ein Thema?"

ERLANGEN (mue) - Zur Oberbürgermeisterwahl 2014 stellt MarktSpiegel Online den Leserinnen und Lesern die Kandidatinnen und Kandidaten aus Erlangen vor – und zwar in Form eines "Langzeit"-Interviews. Das bedeutet: Jeden Tag stellen wir eine andere Frage und lassen alle Kandidaten darauf antworten. Im Zuge der Gleichbehandlung täglich in geänderter Reihenfolge – sowohl bildlich, als auch schriftlich. Lesen Sie heute:


Wie sehen Sie die demografische Entwicklung in Erlangen – und wie gehen Sie mit diesem Thema um?

Anette Wirth-Hücking (FW): Es ist schön, dass wir älter werden, wir müssen aber auch in der Stadtplanung darauf reagieren: Öffentliche Toiletten, sauber und gut ausgeschildert und Ruhebänke in der Innenstadt sind notwendig; Barrierefreiheit, Nahversorgung, ärztliche Versorgung und Wohnmodelle für SeniorInnen sind wichtig für ein selbständiges Leben im Alter; gute Beleuchtung, Querungshilfen und „freundlichere“ Unterführungen erhöhen das Sicherheitsgefühl.

Frank Höppel (ÖDP): Neben dem Schutz unserer Umwelt ist der demographische Wandel DAS Thema der nächsten Jahre. Hier hat Erlangen eine große Baustelle. Wir benötigen DRINGEND mehr seniorengerechte Wohnungen – und diese nicht am Stadtrand, sondern möglichst nahe an der Innenstadt. Mit Einkaufsmöglichkeiten und einer Bushaltestelle in direkter Nähe. Des Weiteren muss die Zahl der Tagespflegeplätze – zum Beispiel für ältere Menschen mit Demenz – merklich aufgestockt werden.

Dr. Siegfried Balleis (CSU): Erlangen ist nicht zuletzt durch die Studentinnen und Studenten eine junge Stadt. Dennoch werden auch wir Erlanger immer älter. Darauf müssen wir uns sowohl beim Bau von Wohnungen und Häusern aber auch beim Straßen- und Gehwegbau immer stärker einstellen. Auch Altersassistenzsysteme und Einrichtungen der Telemedizin sind in diesem Zusammenhang wichtig. Im Zusammenhang mit unserem Medical Valley unterstütze ich diese Entwicklungen ganz besonders.

Dr. Florian Janik (SPD): Erlangen ist da etwas speziell. Zwar wird auch hier die Anzahl der älteren Menschen zunehmen, gleichzeitig die der jüngeren nicht so stark zurückgehen. Meine Antwort darauf ist eine Stadt, die allen gerecht wird. Wie das geht? Gar nicht so schwierig. Beispielsweise sind barrierefreie Wohnungen nicht nur für Ältere ein Segen, sondern auch für Familien mit Kindern.

Susanne Lender-Cassens (Grüne): Erlangen hat ja immer noch Zuzug von jungen Menschen. Aber trotzdem: Es gilt, die Bedingungen in einer Stadt zu schaffen, die es zulassen, dass Menschen lange zu Hause leben und aktiv alt werden können. Stadtplanerisch, im sozialen Bereich und in der Bildung. Es ist hier kein Politikbereich ausgenommen.

Dr. Elisabeth Preuß (FDP): Erlangen gehört glücklicherweise mindestens bis 2025 zu den wachsenden Städten, anders als viele Städte im Osten Deutschlands oder auch einige Regionen in Bayern. Aber auch in Erlangen wird der Anteil der Betagten steigen, sodass es unsere Aufgabe sein wird, Erlangen für ALLE Generationen lebenswert zu halten.

Lesen Sie morgen, wen oder was die OB-Kandidatinnen und -Kandidaten untrennbar mit Erlangen verbinden – und warum.

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Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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