Flüchtlingshilfe: Bürgerstiftung Erlangen plant einen Kerzen-Lichterzug

(Foto: A. Seebeck, Erlangen) - Erlangen: Großer Kerzen-Lichterzug zum Schlossplatz mit Kundgebung
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Die Erlanger Stadtspitze bietet in einem Schreiben an die Bundeskanzlerin und Bayerischen Staatsregierung an, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bürgerstiftung unterstützt die Initiative der Stadt Erlangen mit einem Kerzen-Lichterzug

In den Jahren 2014 und 2015 gingen die Bilder vom Leid vieler Flüchtlinge um die Welt, aber auch die Bilder von großer Hilfsbereitschaft und menschlicher Wärme in unserem Land. An der Not der Flüchtlinge hat sich seither nichts geändert: Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2017 waren laut UNO Flüchtlingshilfe 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Allein in 2018 ertranken im zentralen Mittelmeer im Schnitt jeden Tag sechs Menschen bei dem Versuch das Meer zu überqueren.

Nach wie vor sind in unserem Land und speziell in Erlangen viele Menschen bereit, ehrenamtlich zu helfen. Doch leider ist politisch an die Stelle der Humanität in weiten Teilen Europas die Abschottung getreten. Schiffe, auf denen Flüchtlinge aus der Gefahr im Mittelmeer gerettet wurden, werden auf unwürdige Weise von Hafen zu Hafen und von Land zu Land geschickt.

Zweifelsohne: Die Schlepperbanden handeln skrupellos und schlagen aus der Not der Flüchtlinge Profit. Doch es ist ebenso unmenschlich, Fluchtrouten zu schließen, sichere Fluchtwege zu verweigern und damit Menschen erst in die Hände der Schlepperbanden zu treiben. In dieser Situation die Seenotrettung zu erschweren und zu kriminalisieren bedeutet, den tausendfachen Tod im Mittelmeer in Kauf zu nehmen.

Kerzenmarsch am 26. Februar
Die Bürgerstiftung findet es gut, dass die Stadt Erlangen dieser Haltung entgegentritt. Mit Beschluss des Stadtrats hat Erlangen sich zum "Sicheren Hafen" erklärt und damit die Bereitschaft signalisiert, einen Beitrag zu Humanität und Verantwortung zu leisten. Die Bürgerstiftung Erlangen engagiert sich für alle Bürger gleichermaßen und möchte diesem Vorstoß der Stadtspitze gerne noch mehr Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung geben. Daher planen die Organisatoren am 26.02.2019, um 18.00 Uhr, einen öffentlichen Kerzen-Lichterzug vom Rathausplatz zum Schlossplatz mit anschließender Kundgebung.

Die Bürgerstiftung erklärt sich solidarisch
Dazu Ernst Stäblein von der Bürgerstiftung Erlangen: „Die grauenvollen Bilder und Schicksale der Flüchtlinge hatten uns 2015 spontan veranlasst, mit der Aktion „Ankommen in Erlangen“ ein erfolgreiches und nachhaltiges Zeichen für die Stadt zu setzen. Mit dem jetzt geplanten, öffentlichen Kerzen-Lichterzug am 26. Februar unterstützt die Bürgerstiftung die Initiative unserer Bürgermeister/innen „alle in einem Boot“ und erklärt sich solidarisch mit allen Engagierten.“ Zur Person: Ernst Stäblein, ist Stiftungsrat der Bürgerstiftung Erlangen und u.a. der Organisator von „Ankommen in Erlangen“, der „Erlanger Waldweihnacht“ und der „1. kids on tour“

Engagement von Bürgern für Bürger
Im Jahr 2003 wurde die Bürgerstiftung Erlangen gegründet. Diese Bürgerstiftung sollte ausdrücklich von jeglicher Kontrolle und Einflussnahme durch staatliche Instanzen, politische Organisationen und einzelne Stifter frei sein. Die Stiftung ist bewusst sehr breit aufgestellt und zählt mittlerweile zu den größten und erfolgreichsten Bürgerstiftungen in Deutschland. Zu den dreißig Gründungsstiftern haben sich seither rund 120 weitere Stifter und Stiftungsfonds hinzugesellt. Sie sind Teil einer aktiven Erlanger Bürgerschaft und stellen sich der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung. Möchten Sie Stifter werden und unsere Arbeit unterstützen?
Weitere Informationen: https://www.buergerstiftung-erlangen.de/

Autor:

Jocki Krieg aus Erlangen

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