Philosophische Soiree
Aristoteles‘ Ethik ist um die Begriffe Glück und Vortrefflichkeit/Tugend zentriert. Besonders auch die Charakterentwicklung - und weniger abstrakte Pflichten - sowie die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür stehen im Mittelpunkt dieses Vortrags.
Um ein glückliches, erfülltes Leben zu führen, muss der Mensch gemäß Aristoteles seine vernünftigen Anlagen möglichst gut entwickeln und sowohl seinen Charakter als auch seine intellektuellen Fähigkeiten in einen vortrefflichen Zustand bringen. Um das zu erreichen braucht der Einzelne in der Regel die Unterstützung einer wohlgeordneten Gemeinschaft, die ihn oder sie in jungen Jahren dazu anhält, die richtigen Charakterzüge und Fähigkeiten zu entwickeln.
Nachdem das Aristotelische Modell der Ethik lange Zeit als obsolet oder gar reaktionär galt, erlebte es in den letzten Jahrzehnten eine Wiederbelebung – vor allem ausgehend von der angelsächsischen Philosophie. Die Bewegung der „virtue-ethics“ z.B. schätzt an Aristoteles, dass er die Charakterentwicklung – und nicht abstrakte Pflichten – in den Mittelpunkt seines Denkens stellt.
Christof Rapp ist Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie Direktor des Center for Advanced Studies der Universität München, bis 2009 war er Professor für Philosophie der Antike und der Gegenwart an der Humboldt-Universität zu Berlin; Gastprofessuren in Berkeley, Basel, Oxford, Paris. Er ist Autor u.a. von „Aristoteles zur Einführung“, „Vorsokratiker“, „Epikur – Ausgewählte Schriften“, „Metaphysik“. Außerdem ist er Herausgeber und Mit-Autor des „Wörterbuch der antiken Philosophie“ und des „Aristoteles-Handbuch“ sowie Herausgeber der „Zeitschrift für Philosophische Forschung“ und „Phronesis“ (2008-2015).
Eintritt frei!
Autor:Humanistische Vereinigung aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.