Philosophisches Frühstück mit Eckhart Arnold
Über die Evolution von Altruismus bei Menschen und Tieren.
Eine der klassischen Streitfragen der Ethik ist diejenige, ob Moral die Überwindung von Natur oder Ausdruck von Natur und natürlichen Rechten ist. Um sie zu beantworten, kann man religiöse Vorstellungen bemühen oder wissenschaftliche Sichtweisen wie die Darwin‘sche Evolutionstheorie heranziehen. Letztere scheint zunächst sogar den Ansatz zu bestätigen, dass der Mensch zu moralischem Verhalten angehalten werden muss, da altruistisches Verhalten auf den ersten Blick nicht den größten Vorteil für den Bestangepassten verspricht.
Tatsächlich entspricht diese Interpretation aber in keiner Weise dem Bild, das die moderne Evolutionstheorie von der Rolle egoistischen und altruistischen Verhaltens entwirft. Nicht nur in der Natur gibt es viele Beispiele kooperativen und altruistischen Verhaltens, auch mit Hilfe von Computer- simulationen ist es mittlerweile möglich zu verstehen, weshalb altruistisches Verhalten in vielen Situationen evolutionär durchsetzungsfähig ist. Mit einer gewissen Vorsicht lassen sich diese Modelle auch auf evolutionäre Prozesse innerhalb menschlicher Gesellschaften übertragen. Im Vortrag werden einige einfache Modelle vorgestellt, die vor Augen führen, weshalb „nette Leute eher durchs Ziel kommen“.
Eckhart Arnold ist Philosoph und arbeitet im Bereich Digital Humanities. Er hat sich wissenschaftlich mit Computersimulationen zur Evolution von Kooperation und Altruismus beschäftigt und Fachaufsätze und Bücher dazu publiziert. Ein zweiter Schwerpunkt ist die politische Philosophie, wo er sich insbesondere mit dem Spannungsfeld zwischen rechtspositivistischen und normativ-ontologischen Beiträgen beschäftigt, z. B. zu Hans Kelsen und Eric Voegelin.
Eintritt inkl. Buffet 9 Euro, für HVD-Mitglieder frei!
Autor:Humanistische Vereinigung aus Nürnberg |
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