Aus aktuellem Anlass: Der Roman ,,Mittagsmörder" von Petra Nacke und Elmar Tannert

26. Februar 2015
19:30 Uhr
Mr. Bleck, 90402 Nürnberg
,,Der Mittagsmörder" ist ein genau recherchierter Roman von Petra Nacke und Elmar Tannert. Tatsache ist, dass der ,,Mittagsmörder" nach fast 50 Jahren wieder auf freien Fuß kommt. | Foto: oh/Cover/ars vivendi verlag
  • ,,Der Mittagsmörder" ist ein genau recherchierter Roman von Petra Nacke und Elmar Tannert. Tatsache ist, dass der ,,Mittagsmörder" nach fast 50 Jahren wieder auf freien Fuß kommt.
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NÜRNBERG (nf) - Nach fast 50 Jahren Haft soll der brutale ,,Mittagsmörder", der 1967 wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden ist, zum 1. März 2015 auf freien Fuß kommen. Klaus G. ermordete als 26-Jähriger Mitte der 1960er-Jahre im Großraum Nürnberg fünf Menschen. Der heute 74-Jährige soll wohl in einem Männerheim untergebracht werden. Seine Versuche in den letzten Jahrzehnten frei zu kommen scheiterten. Allerdings entschied 2012 das Nürnberger Oberlandesgericht (OLG), dass der Rest der Haft zum 1. März 2015 zur Bewährung ausgesetzt wird. An dieser Entscheidung habe sich auch nach einem weiteren Sachverständigengutachten im Jahr 2014 nichts geändert, so das OLG.

Diesem Thema kann man sich über Gerichtsurteile oder historische Fakten annähern – man kann aber auch die Literatur befragen. Petra Nacke und Elmar Tannert haben 2012 einen akribisch recherchierten Roman mit dem Titel ,,Der Mittagsmörder" veröffentlicht, der ein detailliertes Psychogramm nicht nur des Täters, sondern auch der Nachkriegszeit entwirft.

Lesung
Einen Eindruck gewinnen können Interessierte auch bei der Lesung von Petra Nacke und Elmar Tannert: Am Donnerstag, 26. Februar, um 19.30 Uhr bei Mr. Bleck in der Lorenzer Str. 15 in Nürnberg. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro inkl. einem Espresso an der Abendkasse.

Der Roman
Deutschland vor fast 5 Jahrzehnten: Der ,,Mittagsmörder" sorgt für Schlagzeilen, hält das ganze Land in Atem. Erst nach Jahren wurde der wohl bekannteste Serientäter der frühen Sechziger gefasst und nach einem nervenaufreibenden Indizienprozess schuldig gesprochen – für die Öffentlichkeit war er es längst. Bei den Lokalterminen rotteten sich Schaulustige zusammen und schrien: ,,Hängt ihn auf!"

Veranlasst durch die Anfrage einer Psychologiestudentin recherchiert Peter Hirschmann, der als Volontär einst selbst darüber berichtet hatte, erneut zu jenem berühmten Fall der Kriminalgeschichte. Als er die alten Zeitungsartikel wieder ausgräbt, erscheint ihm manches in überraschend neuem Licht. Plötzlich muss er sich Fragen stellen, über die er als junger Journalist hinweggegangen war. Wurden bestimmte Puzzleteile von den damaligen Gutachtern, Reportern und Anwälten tatsächlich übersehen? Gebannt folgt er den Spuren und muss erkennen: Die Generation der Väter richtete über den missratenen Sohn, und die Presse trug offenbar einen nicht unwesentlichen Teil zu seiner Vorverurteilung bei. Während Hirschmann die vergrabenen und vergessenen Geschichten wieder ans Licht holt, fügen sich diese zu einem eindrucksvoll
gezeichneten Bild der Nachkriegsgesellschaft mit all ihren Wertungen und Widersprüchen.
,,Der Mittagsmörder" ist ein vielschichtiges Werk, das den Zeitgeist der 60er-Jahre einfängt. Dieses Jahrzehnt zwischen Zerstörung und Wiederaufbau, Entwurzelung und Aufbruchsstimmung, zwischen Trauma, technischem Fortschritt und Optimismus.

Der Mittagsmörder
Petra Nacke · Elmar Tannert
Roman
ars vivendi
Hardcover mit Schutzumschlag
272 Seiten
ISBN 978-3-86913-109-2
17,90 Euro

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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