Gesprächsreihe des Bayerischen Rundfunks und des Staatstheaters Nürnberg widmet sich anlässlich der Operettenproduktion „Ball im Savoy“ dem vermeintlichen Widerspruch von Deutsch-Sein und Humor
NÜRNBERG (pm/nf) - Aus Anlass von Paul Abrahams 1933 verbotener Operette „Ball im Savoy“ und ihrer Neuinszenierung von Stefan Huber am Staatstheater Nürnberg gehen BR-Redakteur Peter Jungblut und seine Gäste Tomer Gardi und Kevin Clarke im Rahmen der „Kopf frei!“-Diskussionsrunde am 3. Februar um 11 Uhr im Gluck-Saal des Opernhauses der Frage nach, ob deutsch und lustig tatsächlich ein unüberwindliches Gegensatzpaar sind.
Für manches mehr oder weniger Erfreuliche sind die Deutschen in aller Welt bekannt, doch der Humor gehört nicht gerade dazu. Dabei war Deutschland einmal ein weltweit führender Humor- und Satireproduzent, insbesondere in der Weimarer Republik, als gerade im Musiktheater kein Tabu für Blödsinn galt. Die völlig humorbefreiten Nazis räumten jedoch auf: mit dem Spaß und auch mit den Menschen, die ihn sich ausdachten. Davon hat sich der deutsche Humor lange nicht erholt. Bis heute nicht?
Der israelische Autor Tomer Gardi hat mit seinem 2016 erschienen Buch „Broken German“ einen verblüffenden Blick auf die deutsche Sprache geworfen. Sein Deutsch hat er nicht aus Büchern gelernt, sondern auf der Straße. Um korrekte Grammatik kümmert er sich wenig, verstanden wird er von seinen Lesern trotzdem. Kevin Clarke ist Gründer des Operetta Research Center und gilt als einer der besten Kenner der Operettengeschichte weltweit. Sein besonderes Interesse gehört der Berliner Operette der 1920er und 30er Jahre, zu deren aktueller Renaissance er viel beigetragen hat. Moderiert wird das Gespräch von Peter Jungblut, stellvertretender Leiter der Redaktion Kultur aktuell des Bayerischen Rundfunks, Kritiker, Kommentator und Glossist.
„Kopf frei!“ ist eine Gesprächsreihe des Bayerischen Rundfunks und des Staatstheaters Nürnberg. Die Gespräche – Sonntags-Matineen im Gluck-Saal des Staatstheaters Nürnberg – sollen im Kontext aktueller Produktionen des Hauses ein Forum bieten, um über Aktuelles in Politik und Gesellschaft zu diskutieren. Der BR begleitet die Runden in seinen Programmen:
Livestream am 03.02. ab 11 Uhr unter www.br.de/mediathek
Auszüge im Kulturjournal auf Bayern 2 am 03.02. um 18.05 Uhr
die ganze Diskussion auf ARD-alpha am 10.02. um 21.10 Uhr
Termin:
Sonntag, 3. Februar 2019, 11 Uhr
Gluck-Saal im Nürnberger Opernhaus
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