Nürnberg (li) Nach der mitreißenden Premiere am 10. März folgt das Konzert am 27.4. um 20 Uhr im Hubertus-Saal und jeder, der es nicht miterlebt hat, wie das Hildegard Pohl Trio Ludwig van Beethoven zum Swingen bringt, sollte hingehen!
Die "wilde Hilde" hat ihr Publikum und so wurde das Trio schon mit anhaltendem Applaus begrüßt. "Im Laufe des Abends sollt ihr sogar euphorisch werden, denn Beethoven ist der Hammer!", macht sie Lust auf das Konzert. Locker erzählt sie die Lebensgeschichte des Ausnahmemusikers mit dem Großvater aus Antwerpen und dem "Bauernadel", das "van" hat dort jeder zweite im Namen. Jedoch habe Ludwig eben auch das musikalische Talent des Luis van Beethoven geerbt und es auch gut eingesetzt.
Die bekannte "Elise" spielt das Trio zum Auftakt in einer ganz eigenen Fassung in einer Mischung mit dem Sound Duke Ellingtons "auf tunesisch". Seit 2001 sind Hildegard Pohl, Yogo Pausch und Norbert Meyer-Venus zu einem Trio fest verwachsen. Klassisch ausgebildet haben sie einen typischen Sound von swingender klassischer Musik entwickelt und können sich jederzeit auf die Improvisationen von Hilde einlassen, vollziehen alles rhythmisch und melodisch exakt mit. Es folgt die Violinsonate, die Hilde Pohl als Frühlingssonate mit Kontrabass umgeschrieben hat und die Yogo mit Vogelzwitschern begleitet. Es gelingt den Musikern, das Publikum in den Frühling zu versetzen. Die Grande Sonate Pathetique bei dem sie mit dem 3. Satz beginnen und dann zum 2. Satz übergehen, sei "das schönste Adagio, bei dem er bestimmt verliebt war". Yogo lässt beim nächsten Stück Münzen in eine Schale fallen und erzeugt so den Hintergrundsound für ein Medley mit Melodien über das liebe Geld, das Beethoven sich immer durch Komponieren und Widmen seiner Kompositionen erarbeiten musste bis er schließlich eine Apanage von drei Gönnern in Wien erhielt. Es sei doch schön, dass Musiker auch ihre Freunde finden, sagt Hilde mit einem Augenzwinkern und wirbt für den Kauf der CD in der Pause, zu der es von ihr persönlich eingepackt, einen Elisenlebkuchen gibt.
Die Mondschein-Sonate bildet den Auftakt nach der Pause, es folgt eine doppelte Pastorale bei der man sich Beethoven beim Wandern über die Felder bei Wien vorstellen kann. Beim Wunschkonzert verbindet sie in wunderbarer Weise sieben Publikumswünsche mit der Grundmelodie von "Hänschen klein", wie es noch niemand gehört hat. Die Ode an die Freude und "Freude schöner Götterfunken" laden zum Mitsingen und zum "euphorischen Höhepunkt" ein, zur Zugabe folgt "Roll over Beethoven". Ein wahrhaft be-swingter Abend! Nach Bach und Tschaikowsky hat das Hildegard Pohl Trio nun auch Beethoven beschwingt!
Autor:Edith Link aus Nürnberg |
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