Forchheimer Wirtschaft liefert starke Werte
IHK-Gremium Forchheim: Sonnige Konjunkturaussichten
FORCHHEIM (pm/rr) – Die Forchheimer Wirtschaft beurteilt sowohl die aktuelle Konjunkturlage sehr positiv, als auch die Erwartungen. Wie die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt, sind die Ergebnisse noch besser als vor Jahresfrist. Der Konjunkturklimaindex für Stadt und Landkreis Forchheim steigt um zwölf Zähler und liegt nun bei 135 Punkten. In keinem anderen IHK-Gremium liegt dieser Index höher.
Die Unternehmen aus Forchheim beurteilen die derzeitige Geschäftslage im Saldo äußerst positiv und besser als in den vorhergehenden Umfragen. 54 Prozent der Befragten sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, 41 Prozent stufen die Lage des Unternehmens befriedigend ein und gerade fünf Prozent sind nicht zufrieden.
"Ein Zeichen für die hohe Wirtschaftskraft und Dynamik der Unternehmen im Landkreis", freut sich Dr. Michael Waasner, Vizepräsident der IHK und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim. "Zunehmend zur Stütze der Konjunktur entwickelt sich dabei der starke Inlandskonsum, getragen durch eine hohe Beschäftigtenzahl und steigende Einkommen", ergänzt Bernd Rehorz, Geschäftsführer des IHK-Gremiums Forchheim. Die gestiegene Nachfrage führt dazu, dass die Kapazitätsauslastung noch einmal spürbar gestiegen ist.
Unter Volldampf in den Winter
Auch der Blick nach vorne ist von Optimismus geprägt. 30 Prozent der befragten Unternehmen rechnen für die kommenden 12 Monate mit einem weiteren Aufschwung, nur acht Prozent dagegen mit einer nachlassenden Nachfrage. 62 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus.
"Im Inland profitiert die Wirtschaft von der hohen Beschäftigtenzahl und den gestiegenen Löhnen und der damit verbundenen positiven Kauflaune der Konsumenten", so Rehorz. Dass aber auch die Exporterwartungen sehr positiv gesehen werden, ist dagegen alles andere als selbstverständlich. Dr. Waasner: "Der Protektionismus von US-Präsident Donald Trump, der näher rückende Brexit und die Pläne in Rom für eine höhere Neuverschuldung schüren Ängste. Dazu kommt die schwierige Lage in einigen Schwellenländern, vor allem in Argentinien und der Türkei, wo aktuell viel Kapital abfließt." Von diesen Rahmenbedingungen zeigen sich die Forchheimer Unternehmen sicher nicht unbeeindruckt, sie fühlen sich diesen Herausforderungen allerdings gewachsen. "Das zeigt, dass die Forchheimer Wirtschaft gut aufgestellt ist", so der IHK-Vizepräsident.
Wirtschaft möchte weiter einstellen
Seit Jahren wächst die Beschäftigtenzahl im Landkreis Forchheim spürbar an, ein Rekord jagt den nächsten. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis um knapp 7.800 an.
Auch in den kommenden 12 Monaten wollen die Unternehmen einstellen, spürbar mehr als im abgelaufenen Jahr. Eigentlich eine positive Nachricht, meint auch Dr. Waasner. Er verweist aber auch auf die Schattenseite: "Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr in der Lage, die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften zu befriedigen. Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum größten Risikofaktor unserer Unternehmen." Er fordert deshalb, die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern. "Wir brauchen ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Nicht irgendwann, sondern jetzt."
Dr. Waasner warnt: "Die gute Konjunktur ist kein Selbstläufer, das weltwirtschaftliche Klima wird rauer." Deshalb begrüßt er auch den Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier für ein Aktionsprogramm zur Entlastung der Unternehmen, das auch die komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags vorsieht. "Immer mehr Staaten senken die Unternehmenssteuern. Deutschland darf nicht tatenlos zusehen, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen", so Dr. Waasner.
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