Verstehen durch Kennenlernen

Die Teilnehmer bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf mit dem Projektleiter der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, Lutz Tamaschke (2.v.r.) und die Sozialdienstmitarbeiterin Maren Wala (2.v.l.). | Foto: Barmherzige Brüder
  • Die Teilnehmer bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf mit dem Projektleiter der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, Lutz Tamaschke (2.v.r.) und die Sozialdienstmitarbeiterin Maren Wala (2.v.l.).
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HÖCHSTADT (js/rr) – Auch dieses Jahr arbeiteten wieder acht Azubis der Firma Schaeffler und acht Menschen mit Handicap der Barmherzigen Brüder zusammen. Das Kompetenztraining fand nun schon zum dritten Mal statt und stand diesmal unter dem Motto „Lösungsmöglichkeiten von Konflikten“.

Das mehrtägige Kennenlernen hilft Schwellenängste zu überwinden und so können auch Hemmungen und Vorbehalte auf der jeweils anderen Seite der beiden Gruppen erkannt, verstanden und begegnet werden.
Dabei wies die Sozialdienstmitarbeiterin der Einrichtung, Maren Wala, die Teilnehmer auf die Wichtigkeit von ehrlicher und objektiver Kritik, sowie die Bereitschaft damit offen umzugehen, hin. Recht schnell war dann auch der Grund der anfänglichen Kontaktschwierigkeiten zwischen den Azubis von Schaeffler und den Beschäftigten aus der Benedikt-Menni-Werkstatt herausgefunden: Unwissenheit.

Gelebte Inklusion

Der Projektleiter der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, Lutz Tamaschke, stellte am Ende der dreitägigen Gemeinschaft fest, dass Inklusion gar nicht mehr thematisiert, sondern vielmehr gelebt wurde. Die Zweifel und Unsicherheiten auf beiden Seiten seien bedeutend weniger geworden.

Alle Teilnehmer konnten das letztlich nur bestätigen. „Ich war total überrascht, wie schnell wir gegenseitig dazu gelernt haben“ sagte ein Azubi von Schaeffler.

Eine junge Frau mit Handicap erkannte aufgrund gemeinsamer Erlebnisse, dass wir alle unsere ganz eigenen Stärken und Schwächen haben. Viele der Teilnehmer waren angetan, welche Fähigkeiten der jeweils andere beim gemeinsamen Abschlusskochen hatte. Alle erkannten, dass nur zusammen etwas Leckeres geschafft wurde – in diesem Fall Spaghetti Bolognese.

Lutz Tamaschke war nach drei Tagen überzeugt, dass nachhaltige Inklusion nur dann eine Chance hat, wenn wir uns alle viel Mühe geben uns wirklich näher kennen lernen zu wollen. Dann könnten wir berechtigte Hoffnung haben, dass solche Begegnungen „Bausteine für eine zukünftige inklusive Gesellschaft“ sind. Dafür bräuchten wir einen langen Atem und viele Gelegenheiten um zusammenzukommen.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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