Rennslalom Eggenfelden
Von der G5 in einen G40

Foto: Markus Kroner
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Fahrer Markus Kroner aus dem Landkreis Roth war beim Rennslalom Eggenfelden dabei: Von der G5 in einen G40 – Ein Erlebnisbericht von ihm:

Unverhofft kommt oft. Meistens dann wenn man gar nicht damit rechnet. Anfang der Saison 2022 ist es mir genau so ergangen. Völlig unerwartet bekam mein G5 BMW keinen TÜV mehr. Jetzt war guter Rat teuer was tun? Eggenfelden stand schon fast vor der Tür.

Ich sah meine Saison schon beendet bevor sie überhaupt begonnen hat. Doch plötzlich eine neue Nachricht im Messenger. Ein gewisser Klaus Hens aus Berlin. Mir dämmerte es langsam, Dölln, Gruppe F Golf. Nun was will er wohl. Dann traute ich meinen Augen kaum was ich da zu lesen bekam. Ohne lange Umschweife bot er mir an Eggenfelden auf seinem Golf zu fahren wenn ich bis dahin kein rennfertiges Auto zur Verfügung habe. Und nicht nur das, auch die Dölln 5000 und Eggebek seien kein Problem wenn ich möchte.

Bämm, jetzt war ich erstmal baff. Sicher man hat sich schonmal gesehen sonst war da jedoch kein Kontakt und jetzt dieses Angebot. Lang überlegen musste ich nicht schließlich konnte ich so die ersten drei DM-Wochenenden auf jeden Fall starten, noch dazu mit einem richtigen Rennwagen und deutlich mehr Leistung als ich in meinem G5-BMW zur Verfügung habe. Also sagte ich Klaus zu und fieberte schon dem Eggenfelden Wochenende entgegen.

Eggenfelden ist zur Zeit wahrscheinlich einer der längsten und schnellsten, wenn nicht der schnellste Flugplatzslalom der in Deutschland unter die Räder genommen werden kann. Ein Glück das ich hier schon öfter gefahren bin und somit wusste was mich erwartet.

Völlig unverhofft überraschte mich Yve, ich konnte es erst gar nicht glauben, hatte sie doch tatsächlich ein Appartement gebucht. Dann konnte ja nichts mehr schief gehen wenn Onni und Yve dabei sind. Und ich musste nicht alleine in das Abenteuer G40 beim schnellsten Slalom der Saison starten. Konnte mein Glück kaum fassen.

Nun war es soweit. Es ging los Richtung Niederbayern zum Auftakt der Deutschen Slalommeisterschaft, die ersten beiden Läufe standen auf dem Programm. Wir sind bereits völlig entspannt am Freitag angereist hatten unser Appartement bezogen und uns einen schönen Abend gemacht. Vorher noch im Fahrerlager Klaus und meinen neuen Rennwagen begrüßt. Alles im Nennbüro erledigt und zur Technischen Abnahme vorgefahren. Alles gut, nun konnte der Samstag kommen.

Nach einem leckeren Frühstück ging es los Richtung Flughafen. Es war trocken und sonnig dazu ein mieser eiskalter Wind. Auf der Fahrt wurde ich langsam aber sicher immer aufgeregter. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen?

Nach der Ankunft am Flughafen sah ich mir in aller Ruhe den Golf an. Schon was anderes wie der Kurze in der G5. Leergeräumt, Käfig, Shortshifter, Dogbox alles Neuland für mich. Klaus gab mir noch ne kleine Unterweisung in Sachen Golf.
Jetzt war ich sowas von froh das Onni und Yve dabei waren, sie gaben mir zumindest ein wenig Ruhe und Halt. Ich hab mir zwar nichts anmerken lassen innerlich war ich jedoch ganz schön aufgewühlt. Obwohl ich mir das zutraute, Klaus scheinbar auch sonst hätte er mich nicht fahren lassen, hatte ich doch Respekt vor der Strecke und dem Wagen.

Es war soweit. Ich hatte die Ehre zum Vorstart zu fahren. Alles vibrierte, die Kupplung verdammt kurz und so ruckelte ich durch das Fahrerlager Richtung Vorstart. Handschuhe angezogen, Yve ein letztes Mal gedrückt dann die Haube und Helm. Die Gurte festgezogen und ich rollte an den Start.

Also vorsichtig anfahren wegen den Antriebswellen hatte ich noch im Kopf. Ich klopfte mir auf den Helm und der Starter gab frei.
Zu langsam angefahren, egal weiter in zwei und schon in drei. Wow, was für ein kurzes Getriebe und vorwärts geht der Golf auch ganz schön ordentlich. Und schon in vier die lange Startgerade hinunter zum Linksknick hin. Soll ich in fünf schalten ging mir noch durch meinen Kopf als ich schon lupfte für den Knick.
So schnell konnte ich gar nicht gucken hat mich schon mein Heck überholt. Anfängerfehler von mir, klar die Reifen auf der Hinterachse sind noch eiskalt. Schließlich rollen sie ja nur hinterher. Mit dem BMW bin ich hier komplett auf Zug durchgefahren. Wieder was gelernt.
Also weiter durch die Querspange auf die sauschnelle lange Gegengerade links rechts stehen hier die Tore über die ganze Breite verteilt. Schon seh ich die Gasse auf mich zufliegen. Anbremsen, runterschalten und durch. Wieder kurz vor fünf dann anbremsen zur zweiten Querspange hin. Zwei Gänge runter und schon geht es in die zweite Runde. Diesmal ohne Dreher dafür mit Hut.
Im Auslauf dachte ich mir nur Hammer geht die Kiste vorwärts und liegt dabei so neutral.
Gut ich war mehr mit mir und dem Auto beschäftigt als mit der Strecke aber absolut zufrieden mit mir. Ziemlich ausser Atem und ordentlich zitternd übergab ich Klaus den Golf zu seinem ersten Trainingslauf. Yve stand schon da mit was zu trinken und Uwe Schaller wollte gleich wissen wie es war. Schön wenn die Kollegen aus der G5 zusehen was ihr sonstiger Klassengegner so macht.

Zum ersten Lauf fühlte ich mich dann schon sicherer und fasste langsam Vertrauen ins Auto. Der Golf war ziemlich gutmütig zu fahren. Gefühlt schien er immer, völlig egal in welcher Situation, Kraft zu haben und vorwärts zu gehen. 2:46,93 min. mit Torfehler kamen heraus.
Im zweiten Lauf hatte ich einen Hut und verbesserte mich auf 2:40,329 min. womit ich durchaus zufrieden war. Platz sieben sprang am Ende heraus. Damit konnte ich durchaus leben und war jetzt schon richtig heiß auf Sonntag schließlich kamen der Golf und ich uns langsam immer näher.

Also noch ein a bissel geguckt endlich ein Bier und den Tag danach entspannt im Appartement ausklingen lassen.
Dazwischen waren wir noch auf der Siegerehrung. Danach noch lecker Essen geholt und es uns gut gehen lassen. Schon eine geile Idee von Yve. Ansonsten hätte ich im Auto schlafen müssen und da wäre es doch ziemlich frisch gewesen.

Sonntag begann mit einem herrlichen Frühstück bevor es wieder an die Rennstrecke ging. Heute war die Aufregung der Vorfreude und dem Adrenalin gewichen. Arme Onni und Yve, mussten sie mich die ganze Fahrt so ertragen, völlig überdreht und nur am schnattern.

Es hat schon was in einer Klasse zu fahren die erst gegen mittag startet. So bleibt genügend Zeit sich in Ruhe startklar zu machen. Schon beim einsteigen fühlte ich mich wohler als gestern. Kannte ich das Rennwägelchen jetzt schon ein wenig.
Im Training dann gleich mal schneller als gestern, 2:39,83 min. ohne Hut standen auf der Uhr. Das fing ja schonmal gut an. Nochmal um fast sechs Sekunden scheller im ersten Wertungslauf 2:33,78 min. mit Hut.
Mit vier Pylonen aber absolut schnellster Zeit am Wochenende beendete ich Lauf zwei in 2:32,76 min. das war mehr als okay für mich. Und so stellte ich den Golf im Parc Ferme ab und ging zufrieden ins Fahrerlager zurück. Es sprang heute sogar Platz fünf für mich heraus.

Jetzt war es an der Zeit für ein Gläschen Sekt mit meiner „Reisegruppe-Eggenfelden“. Schließlich wäre das so ohne sie nicht möglich gewesen. Ein Dankeschön hierfür nach Berlin zu Mechthild und Klaus und eines nach Windsbach zu Onni und Yve. Ihr seit wunderbar.

Das war ein kleiner Einblick in mein Abenteuer Eggenfelden 2022.

Autor:

Markus Kroner aus Landkreis Roth

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