Flugzeugabsturz für spektakuläre Notfallübung
Rettungsteams haben in Thalmässing ihr Können gezeigt

Foto: Marko Heimann (Skydive Colibri)
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THALMÄSSING - Mit Polizei und Einsatzkräften hat dieser Tage auf dem Flugplatz Waizenhofen eine beeindruckende Notfallübung stattgefunden. Es ging dabei um einen simulierten Flugzeug-Unfall mit Feuer und Verletzten.

Ein Vor-Ort-Bericht von Marko Heimann (Skydive Colibri)

Tiefschwarzer Rauch steigt über dem Flugplatz Thalmässing-Waizenhofen auf, kilometerweit sichtbar. Eine Absetzmaschine für Fallschirmspringer ist mit einem Ultraleicht-Flugzeug kollidiert. Funken sprühen, Treibstoff brennt, Verletzte schreien um Hilfe.
Dieses Szenario bot sich den Hilfskräften von Hilfsorganisationen der Landkreise Roth und Weißenburg-Gunzenhausen am Freitagabend. Glücklicherweise handelt es sich hierbei nur um eine Großübung des am Flugplatz ansässigen Fallschirmsport-Unternehmens Skydive Colibri.
Unfälle mit Nutzfahrzeugen sind allgemein sehr selten, jedoch zeigen 2 Fälle allein im letzten Jahr im Landkreis Roth, dass die Rettungskräfte auch auf solche Lagen vorbereitet sein müssen.
An der Übung nahmen insgesamt ca. 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren Waizenhofen, Thalmässing, Nennslingen, Ruppmannsburg sowie der Kreisbrandinspektion des Landkreises Roth inklusive der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung sowie der Dispogruppe Drohne der Feuerwehren im Landkreis Roth teil. Unterstützt wurden sie von einem technischen Zug des technischen Hilfswerkes aus Hilpoltstein.
Auf Seiten des Rettungsdienstes beteiligte sich das BRK Südfranken mit ca. 50 Einsatzkräften, welche von Einheiten des RKT ergänzt wurden. Der RKT stellte eigens für diese Übung dankenswerter Weise ein Übungsflugzeug, um den Einsatzkräften vor Ort ein realistisches Szenario bieten zu können. Spektakulär in Szene gesetzt wurde das Szenario von zwei Pyrotechnikern des THW Eichstätt. Auch die Polizei war bei der Übung vertreten, hier standen der Einsatzleitung unter anderem 2 Sachbearbeiter für Flugunfälle beratend zur Seite.
Für die Einsatzkrfte galt es in erster Linie die Brandausbreitung in den Griff zu bekommen und parallel insgesamt 12 Verletzte zu retten. Diese wurden dann von den Einheiten des Rettungsdienstes versorgt und in ein simuliertes Krankenhaus in der Nähe abtransportiert.
Nach der eigentlichen Übung hielten die Mitglieder von Skydive Colibri eine kurze Schulung über so genannte Gesamtrettungssysteme in der Luftfahrt. Dies sind Rettungsfallschirme, die überwiegend bei kleinen Luftfahrzeugen (Ultraleicht-Flugzeuge) verbaut sind und dem Piloten im Falle eines Motorausfalls ermöglichen mehr oder weniger sanft zu Boden zu gleiten. Auch das Auslösen eines damit verbundenen Raketentreibsatzes konnte von den Rettungskräften vor Ort live bestaunt werden, da dieser unausgelöst im Einsatzfall für die Feuerwehr die größte Gefahr darstellt.
Im Anschluss konnten sich die Einsatzkräfte bei einer deftigen Brotzeit stärken und es fand ein reger Austausch mit den Mitgliedern des Flugplatzes statt.
Solche Großübungen sind für alle Einsatzkräfte enorm wichtig und hilfreich, um im Ernstfall sofort die entsprechende Hilfe leisten zu können. Auch das Personal von Skydive Colibri konnte hier seine internen Notfallmaßnahmen auf den Prüfstand stellen, denn diese müssen gezielt erste Hilfe leisten, bis die ersten Hilfskräfte am Unfallort eintreffen. Alles in allem können die beteiligten Kräfte ein sehr positives Fazit aus der Übung ziehen, dennoch bleibt zu hoffen, dass der Ernstfall niemals eintritt.
Skydive Colibri befindet sich seit 2007 am Flugplatz Waizenhofen und bietet nicht nur lizenzierten Fallschirmspringern die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzukommen, sondern auch jedem anderen die unbeschreibliche Erfahrung eines Tandemsprunges zu machen. Im Jahr 2022 fanden am Flugplatz Waizenhofen ca. 1.300 Flugbewegungen der Absetzmaschine statt, was ca. 12.000 Fallschirmsprünge bedeutet.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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