Wochenendtipp: Neu im Fränkischen Freilandmuseum

Neu im Freilandmuseum Bad Windsheim: Büttnerhaus aus Wipfeld (r.). | Foto: Freilandmuseum Bad Windsheim
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  • Neu im Freilandmuseum Bad Windsheim: Büttnerhaus aus Wipfeld (r.).
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Festliche Eröffnung des Büttnerhauses aus Wipfeld

BAD WINDSHEIM (pm/nf) - Ausgestattet mit aufwändigen Schnitzereien bekommt das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim mit dem Büttner- und Weinhäckerhaus Wipfeld aus dem Landkreis Schweinfurt eine seiner schönsten Fachwerkfassaden. Das zweigeschossige Fachwerkhaus wurde 1687 errichtet und 1731 umgebaut. Im Erdgeschoss befand sich zur Bauzeit die Werkstatt eines Büttners. Mit der Anfertigung von Fässern übernahm er eine wichtige Aufgabe für den Weinbau, der damals wie heute von großer Bedeutung für die Region Mainfranken ist. Im Museum wird die Werkstatt künftig wiederbelebt und für Handwerksvorführungen genutzt.

Ab etwa 1914 war das Haus nicht mehr bewohnt und wurde seitdem nur noch als Werkstatt und Abstellraum genutzt. Obwohl sich der Landkreis Schweinfurt und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mehr als zehn Jahre lang für das Gebäude eingesetzt hatten, konnte es am alten Standort nicht erhalten werden. Mit finanzieller Unterstützung der Bayerischen Landesstiftung, der Landesstelle für die Nichtstaatlichen Museen und der Raiffeisenbank Bad Windsheim wurde das Haus in das Fränkische Freilandmuseum versetzt. Im Museumsgelände rundet es den Dorfplatz der Baugruppe „Mainfranken-Frankenhöhe“ ab und befindet sich dabei in einem passenden Umfeld: Weinbau betrieb man auch im benachbarten Amtshaus aus Obernbreit und im Weinbauernhaus aus Retzstadt.

Außergewöhnlich ist die vertäfelte Stube im Obergeschoss. Die Holzvertäfelung wurde noch am ursprünglichen Standort separat geborgen und nach der Restaurierung und Ergänzung der Fehlstellen wieder eingebaut. In ihrer ersten Nutzungsphase war die Vertäfelung noch ohne Fassung, so dass das Holz zu sehen war. Danach wurde sie einige Male mit Leimfarben überstrichen, die sich jedoch nur in Resten erhalten haben.

Im Rahmen der restauratorischen Untersuchungen wurden auf der Türrückseite der Stube im Obergeschoss zur kleinen Kammer Fragmente eines Wallfahrtzettels gefunden. Es handelt sich dabei um ein Mariengebet von 1711, der wohl ursprünglich aus Dettelbach bei Würzburg stammt - vermutlich eines der frühesten Beispiele dieser Art. Da sich diese bedeutenden Fragmente vom Türblatt aus konservatorischen Gründen nicht abnehmen ließen, wurde die Tür nachgebaut und das Original im Depot unter klimatisch günstigeren Bedingungen aufbewahrt.

Eröffnet wird das Büttnerhaus am Samstag, 26. September 2015 um 11 Uhr mit einem kleinen Festakt.

Ab 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr: Nachmittagsprogramm Sonderführungen durch das Büttnerhaus und die Dauerausstellung
- um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr
Handwerkervorführungen in der Büttnerwerkstatt
Musikstücke mit dem Musikverein Wipfeld (am Haus oder im Biergarten) Liedbeiträge des Gesangvereins (nach Absprache mit dem Musikverein) Wein-Probierausschank durch den Weinbauverein Wipfeld.
www.freilandmuseum.de

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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