Die Schöne Müllerin im Atelier Zimmermann

Klaus Jäckle und Tilman Lichdi
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Mörsach (li) Klaus Jäckle und Tilman Lichdi gaben dem Liederzyklus mit Gitarre und Tenorstimme eine ganz neue, besonders gelungene Interpretation. Das Atelier von Reinhard Zimmermann mit seinem malerischen Garten mit den Bronzen von Elke Zimmermann am Altmühl-Überleiter in Mörsach bietet einen passenden Rahmen für den Liederzyklus, dessen Basis die gleichnamige Gedichtsammlung von Wilhelm Müller aus dem Jahr 1821 und die Vertonung durch Franz Schubert aus dem Jahr 1823 ist. In vielen Liedern wird die Natur mit ihren bunten Blumen und vor allem ihrem hoffnungsvollen Grün in einer romantischen Art besungen.

Bereits durch den Auftakt mit der Gitarre, auf der Klaus Jäckle unbestritten ein Meister ist, wurden die Stimmung des folgenden Liedes und sein Rhythmus vorgegeben. Es geht in den Liedern um die Entstehung der Liebe des Wandersmanns zur Schönen Müllerin bis zum frohen „Sie ist mein“. Der erste Teil endet mit dem hoffnungsvollen Grün.

Nach der Pause wird es dann dramatisch und pessimistisch. Der Wandersmann erkennt, dass das Grün für die Farben des Jägers steht, den die schöne Müllerin erwählt und dem Verliebten bleibt nur der Tod im Bächlein, das ihn aufnimmt. Vorlage für den Zyklus und für die Auswahl der Lieder ist vermutlich die unerfüllte Liebe Schuberts zu Luise Hensel.

Das Duo Jäckle/Lichdi hat bereits mit Erfolg die „Winterreise“ Schuberts vertont, manche sehen im Ende der Schönen Müllerin eine ähnlich pessimistische Stimmung und Todessehnsucht. Zu Beginn und Abschluss des Konzerts tragen die beiden Interpreten Gedichte vor. Auch das gelingt ihnen sehr gut. „Und wenn sich die Liebe dem Schmerze entringt, ein Sternlein, ein neues, am Himmel erblinkt“ oder „Wir blasen unsere Sonn und Sternlein aus, so kommt im Dunkel gut nach Haus!“ – diese Worte gingen sehr zu Herzen. Der Liederzyklus „Die Schöne Müllerin“ wird – gerade durch die Gitarrenbegleitung und die ausdrucksstarke Stimme Lichdis – in die moderne Zeit transportiert und gibt eine Sprache für Gefühle, die Natur und Sommer wecken. Im Herbst wird eine CD erhältlich sein.

Die Moderation des Konzerts übernahm das Ehepaar Elke und Reinhard Zimmermann. Reinhard Zimmermann schenkte den Musikern Aquarelle aus seinem Zyklus zum Hohen Lied Salomos für „die unheimliche Wandlungsfähigkeit, die wir erleben durften“. Zum Abschluss präsentierte sich der neue Vorstand Joel Zimmermann, der durch sein Studium der Musik und seine berufliche Tätigkeit, u. a. bei Salaputia Brass Quintett, alle Voraussetzungen für die Leitung von Mundus artis e.V. mitbringt.

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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