"Mit wenigen Dingen, sehr viel Spaß haben!"
Interview mit Michael Vollmann

Michael Vollmann als Pfadfinder. | Foto: Michael Vollmann (Inhaber der Bildrechte)
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  • Michael Vollmann als Pfadfinder.
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Corona hat uns dazu gezwungen verstärkt zu Hause zu bleiben und über die sozialen Medien unsere Kontakte aufrecht zu erhalten. „nebenan.de“ ist eines dieser Medien, die es uns ermöglichen unseren Nachbarn ein bisschen anders zu begegnen.
Wir sprachen mit Michael Vollmann, einer der Gründer von nebenan.de und Geschäftsführer der nebenan.de Stiftung. Vorher war er zehn Jahre bei Ashoka tätig, einer internationalen NGO zur Förderung von Sozialunternehmen.

Michael, wie kommt man auf die Idee eine Nachbarschaftsplattform zu gründen?
Ich bin in Dormitz, einem Dorf in der Nähe von Erlangen, aufgewachsen und zwei Orte weiter, in Spardorf, aufs Gymnasium gegangen. In einem Dorf kennt man seine Nachbarn und tauscht sich mit Ihnen aus. In Berlin, wo ich jetzt mit meiner Familie wohne, ist es schwieriger die Nachbarn kennenzulernen. Dies war sicher einer der Auslöser die Plattform mit sechs anderen, darunter auch mein Bruder Christian, zu gründen.

Woher nimmst Du die soziale Kompetenz, die notwendig ist, damit man ein solches Sozialunternehmen mitgestalten kann?
Mit sieben Jahren bin ich, wie mein Bruder, Pfadfinder beim Stamm Sankt Kunigunde der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Uttenreuth geworden. Bis ich 17 Jahre alt war, war ich aktiv, u. a. als Gruppenleiter bei den Jungpfadfindern. Es hat mich aber bis heute nicht losgelassen. So bin ich Mitglied beim Freundeskreis des Stammes und besuche, wenn ich vor Ort bin, die Veranstaltungen.

Was hast Du aus Deiner Zeit bei den Pfadfindern für Dich mitgenommen?
Ich habe gelernt, Verantwortung für mich und andere zu übernehmen. Die Gemeinschaft bei den Pfadfindern, selbst kreativ zu werden und zu gestalten, dies alles habe ich sehr gut in Erinnerung. Das Zelten in der Natur, die Nachtwache und natürlich die Fahrt und das Zeltlager mit den anderen Pfadfindern, aber ohne die Eltern, waren immer schöne Erlebnisse.

Was hat Dich noch geprägt?
Nach der Schule war ich zu meiner Zivildienstzeit in Chile und habe dort mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. U. a. der Aufenthalt in Lateinamerika hat mich dann dazu bewogen in Passau Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau zu studieren. Die Musik und das Theaterspielen, hierbei lernte ich meine Frau kennen, haben mich auch sehr interessiert. Ich erwog in den Entwicklungsdienst zu gehen, arbeitete dann aber bei Ashok, das ich bei einem Praktikum kennengelernt hatte, mit.

Du hast schon über eine Zeit bei den Pfadfindern erzählt. Was möchtest Du den Pfadfinderinnen und Pfadfindern mitgeben?
Legt das Smartphone für eine Woche zur Seite. Das ist gut für die Seele. Die Begeisterung fürs Internet und so, kommt sowieso. Macht Eure Hände und Schuhe schmutzig, wenn Ihr draußen seid. Probiert es aus. Ihr werdet sehen, dass man mit wenigen Dingen, sehr viel Spaß haben kann!

Vielen Dank für das Interview! Willst Du noch etwas zum Abschluss sagen?

Ich möchte mich bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern für ihr tolles ehrenamtliches Engagement bedanken. Die Pfadfindergemeinschaft ist die Wurzel aus der Flügel wachsen können. Macht weiter so!
Ach ja, ich habe mich schon einmal umgeschaut, wo die nächste Pfadfindergruppe in Berlin für meine Kinder ist.

nebenan.de über sich …
„Die Good Hood GmbH betreibt mit der Nachbarschaftsplattform nebenan.de. Europas größtes, soziales Netzwerk für Nachbarn. Als Sozialunternehmen ist es das Ziel, Nachbarn wieder miteinander in Austausch zu bringen und so zu einer lebendigen, helfenden und sicheren Nachbarschaft beizutragen.“
Weitere Informationen

Ashoka Deutschland über sich …
„Als globales Netzwerk bringt Ashoka Menschen zusammen, die unsere Welt neu denken – und danach handeln. Gemeinsam setzen wir uns für gesellschaftliche Veränderungen ein, die unser Leben fair, nachhaltig und menschlich machen. Unsere Vision: Eine Welt, in der jeder Mensch die Fähigkeiten und Möglichkeiten hat, aktiv eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten, Changemaker zu sein.“
Weitere Informationen www.ashoka-deutschland.org

Das Interview führte Harald Rosteck, Pfadfinder-Fördererkreis Nordbayern e. V.
www.pfadfinden-foerdern.de

Michael Vollmann als Pfadfinder. | Foto: Michael Vollmann (Inhaber der Bildrechte)
Michael Vollmann heute. | Foto: nebenan.de (Inhaber der Bildrechte)
Autor:

Harald Rosteck aus Erlangen

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